Münster - Drei Tore in acht Minuten – drei Gegentore bis zur Pause: Nach 90 Minuten haben beide Teams vier Mal getroffen. Für Martin Kastner, Trainer des TuS Hiltrup, allerdings kein Grund zu ungetrübter Fußballfreude. Von Ansgar Griebel (Foto: Peter Leßmann)

Martin Kastner dürfte auf der Rückfahrt von Theesen nach Münster mehrfach in den Rückspiegel geschaut haben – und dort alles mögliche, nur kein Glück gesehen haben. „Von dem werden wir in den letzten Wochen nun wirklich nicht verfolgt“, stellte der Trainer des TuS Hiltrup nach dem spektakulären 4:4 (3:3)-Remis fest. Und weil Fortuna derzeit nicht mit Hiltrup im Bunde ist und der TuS zudem „schlampig“ mit einer hohen Führung umgegangen ist, durften sich zumindest die Zuschauer in Theesen eines höchst unterhaltsamen Fußball-Nachmittags erfreuen, an dessen Ende jede Mannschaft vier Tore geschossen hatte.

Nach 15 Minuten verfehlte TuS-Torjäger Gunnar Weber aus aussichtsreicher Position das Tor der Gastgeber – es wäre andernfalls bereits das 4:0 für den TuS gewesen, der nach 38 Sekunden (Weber) zum ersten und eine Minute später (Michael Fromme) zum zweiten Mal erfolgreich war. Für Treffer Nummer drei – den zweiten von Gunnar Weber – dauerte es immerhin weitere sechs Minuten. Die Weichen für einen klaren Auswärtssieg waren binnen Rekordzeit gestellt – doch der Fußball fand an diesem Montag andere. krumme Wege – und kam am Ende zu einem anderen Ergebnis.

Weil „wir nicht konsequent und sachlich weiter gespielt haben“, weil „Theesen alles andere als blind war und unbeeindruckt weiter nach vorne gespielt hat“, und weil „der Schiedsrichter das 1:3 wegpfeifen musste“, so Kastners analytischer Dreisatz. Dem Theesener Anschlusstreffer (18.) ging ein Foulspiel voraus, den Gegen-Treffern zwei (34.) und drei (39.) Schwächen in der Abwehr.

In Durchgang zwei und nach einer „sachlichen Halbzeitansprache“, so Kastner, spielte der TuS weiter auf Sieg, visierte durch Castro zwei Mal das Gebälk an, zog durch den zweiten Treffer von Michael Fromme (71.) erneut in Front – und kassierte zuguterletzt doch noch den 4:4-Ausgleich. „Ein 25-Meter-Freistoß unter der Mauer hindurch. So einer muss wirklich nicht passieren, aber das passt zu unseren Ergebnissen in den letzten Wochen“, so Kastner.

TuS Hiltrup: Toboll – Höveler, Lopez (65. Schunke), Ziegner, Decker – Castro, Kottenstedde (46. Welke) – Paton, Fromme, Nowitzki (60. Ramal) – Weber

Quelle: WN Münster 

Hiltrup verspielt 3:0-Führung

MÜNSTER Es war die schwache Chancenverwertung, die Martin Kastner in den vergangenen Woche bemängelt hatte. Scheinbar angestachelt von der Kritik des Trainers legten die Westfalenliga-Kicker des TuS Hiltrup einen Blitzstart hin und führten nach acht Minuten bereits mit 3:0 beim VfL Theesen. Doch die wieder gewonnene Treffsicherheit reichte in Ostwestfalen nicht für einen Sieg, beim 4:4 (3:3) musste sich der Gast mit einem Zähler begnügen. (Foto: Witte)

Es war spektakulär, wie die Münsteraner begannen. Schon nach 38 Sekunden verwandelte Gunnar Weber einen Freistoß direkt, nur 59 Sekunden später legte Michael Fromme nach einem abgefälschten Schuss von Diogo Castro nach. Und es kam noch besser, wieder Weber sorgte nach einer Fromme-Flanke für Tor Nummer drei. Es lief, die Kastner-Elf hatte alles im Griff – zumindest bis zur 15. Minute, als Weber an VfL-Torwart Florian Ernst scheiterte und die dicke Möglichkeit zum 4:0 vergab.

Vierten Treffer versäumt

 Das war die Wende in Halbzeit eins, in der nun auch Theesen mitmischte. Thies Kambach war nach einer Ecke am langen Pfosten zur Stelle (18.), Hiltrup monierte zuvor vergeblich ein vermeintliches Foulspiel (18.). Binnen fünf Minuten dann egalisierte der VfL die Partie wieder. Nachdem Aytürk Gecim einen Stellungsfehler von Daniel Ziegner bestraft hatte (34.), vollstreckte Kambach nach einem Hiltruper Ballverlust im Mittelfeld zum 3:3 (39.). „Wir haben es nicht verstanden, vorher das vierte Tor zu machen. Dazu hat uns die Selbstverständlichkeit gefehlt, bei einer 3:0-Führung einfach mal abzuwarten“, sagte Kastner.

Freistoß bringt den Ausgleich

 In der Kabine sammelte sich der TuS und war nach dem Wechsel zunächst wieder die bessere Mannschaft. Castros Schuss klatschte an die Latte (53.), dann setzte Weber klug Fromme in Szene – und der traf zum 4:3 (71.). Hiltrup schien auf Kurs, Castro setzte umgehend den nächsten Nadelstich, traf aber nur das Gebälk (73.). Letztlich rächte sich das, der TuS brachte sich selbst um den Lohn. Bei einem VfL-Freistoß aus 25 Metern sprang die Hiltruper Mauer geschlossen hoch, Gecim aber zielte flach und traf zum 4:4 (83.). „Beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt, wir hatten leichte Vorteile. Es ist dumm gelaufen für uns“, sagte Kastner.

TuS: Toboll - Hoeveler, Lopez Wismer (65. Schunke), Ziegner, Deckert - Castro, Nowitzki (59. Ramal) - Paton, Fromme, Kottenstede (46. Welke) - Weber
Tore: 0:1 Weber (1.), 0:2 Fromme (2.), 0:3 Weber (8.), 1:3 Kambach (18.), 2:3 Gecim (34.), 3:3 Kambach (39.), 3:4 Fromme (71.), 4:4 Gecim (83.)

Quelle: MZ Münster 

Der TuS trifft wieder - gewinnt aber nicht

Der TuS Hiltrup sah nach acht Minuten schon wie der sichere Sieger aus. 3:0 führten die Männer vom Osttor, ehe die Hausherren des VfL Theesen eine fulminante... [Weiterlesen auf Heimspiel Online]

Vorbericht:

Hiltrup spielt in Theesen voll auf Sieg

MÜNSTER Die Bilanz des TuS Hiltrup im Jahr 2014 liest sich derzeit noch bescheiden. Nur einen Sieg gab es für die Kicker vom Osttor (1:0 beim BSV Roxel), einem Remis stehen drei Niederlagen gegenüber. Anlass zu Sorge, heftiger Kritik oder gar Panik aber verursachen die Resultate nicht – Leistung und Einstellung stimmten, spielerisch zeigte das Team alles andere als Magerkost. (Foto: MünsterView)

„Was wir angeboten haben, war sehr in Ordnung. Es lag einzig an der mangelnden Chancenverwertung, dass wir nicht mehr Punkte geholt haben“, sagt Trainer Martin Kastner vor der Partie am Montag (15 Uhr) beim VfL Theesen.

Nächstes Top-Team

Die Ostwestfalen sind nach dem SC Paderborn II (1:1), Preußen Münster II und dem 1. FC Gievenbeck (beide 0:2) der nächste Gegner aus der Spitzengruppe, gegen den Hiltrup nun wieder etwas Zählbares mitnehmen will. Auch wenn der forsche Liga-Neuling als Tabellensechster weiter munter vorne mitmischt und besonders offensiv mit 36 Toren bereits einige Ausrufezeichen gesetzt hat. „Theesen ist eine gut organisierte Truppe, ein richtig starker Aufsteiger. Die Mannschaft wird immer dann gefährlich, wenn sie aus der Konterhaltung kommen kann“, sagt Kastner, der den taktischen Plan des Gastgebers auf heimischem Geläuf nur schwer einschätzen kann.

Hoeveler trainiert wieder 

Eine genaue Vorstellung, wie der TuS aber auftreten soll, hat der 43-Jährige hingegen. „Wir spielen auf Sieg. Wir sind gegen Paderborn, Preußen und Gievenbeck Risiko gegangen und tun dies jetzt auch in Theesen.“ Zumal Theesen in der Defensive mit 33 Gegentoren nicht unbedingt einen Top-Wert aufweist. Neben den zahlreichen Langzeitverletzten kann bei diesem Vorhaben Christoph Lübke nicht helfen, der Defensivmann fällt weiter verletzt aus. Dennis Hoeveler trainierte wieder mit und könnte zurück in den Kader kehren.

Quelle: MZ Münster