MÜNSTER Das Rennen um den Klassenerhalt wird für den BSV Roxel immer kniffliger. Auch im dritten Derby am Stück hofften die Kleeblätter vergeblich auf Nachbarschaftshilfe und unterlagen zu Hause dem TuS Hiltrup mit 0:1 (0:0). Wegen des späten Tores von Michael Fromme verharrt das Team auf einem Abstiegsplatz. (Foto: Heiner Witte)
„Wir hatten in der ersten Hälfte mehr Chancen. Aber unser Problem bleibt der Abschluss“, sagte Trainer Gundolf Lorenz. „Da geben wir die Verantwortung im Zweifel weiter.“ Einen Vorwurf wollte der Coach nicht aussprechen. „Wir standen ja defensiv gut. Nur fehlte am Ende die Entlastung, so standen wir vermehrt unter Druck.“
Massig Chancen
Den besseren Start erwischte der spielerisch überlegene Gast. Frommes Schuss entschärfte Keeper Bernd Lütke Wiesmann (3.). Nach einer Viertelstunde hatten sich die Hausherren aber ins Geschehen gekämpft. Jan Dransmann scheiterte nach Pass von Thomas Rauen frei an Torhüter Jonas Toboll (18.) und jagte eine Direktabnahme knapp drüber (22.).
Rauen hätte nach Flanke von Florian Reckels und Dransmann-Verlängerung die Führung erzielen müssen, versemmelte aber die Annahme (32.). Auf der Gegenseite bereitete Gunnar Weber immer wieder per Standard gute Chancen vor, doch erst verpasste Rainer Welke das Leder (35.), dann traf Fromme ungestört das Außennetz (37.). Einen Aufreger vor der Pause lieferte Holger Heppe, der bei einer Ecke für den BSV an den Pfosten köpfte (45.).
Castro trifft aus dem Abseits
Wieder kam der TuS besser aus der Kabine. Ein Treffer von Diogo Castro nach Fromme-Querpass nahe der Torauslinie zählte seltsamerweise wegen Abseits nicht (55.). Einen Castro-Kopfball klärte Roxels Andreas Fröbel auf der Linie (62.). Spätestens als Fromme nach Aljoscha Kottenstedes Steilpass frei vor Lütke Wiesmann scheiterte (68.), war die TuS-Führung überfällig. Die Gastgeber regten sich nur noch zweimal, doch Dransmann bekam jeweils keinen gescheiten Abschluss hin (79./82.).
So kam Hiltrup doch noch zum Siegtreffer: Robin Paton flankte hoch per Direktabnahme in den Sechzehner, wo Fromme die Kugel aus der Luft nahm und herrlich traf (87.). „Unsere Gelegenheiten waren deutlich besser, wir haben kämpferisch dagegen gehalten“, so Gäste-Coach Martin Kastner. „Viel mehr können wir nicht machen.“ Die Roxeler sanken entsetzt zu Boden. Doch auch die Freude im Gäste-Lager hielt sich nach dem ebenso freundschaftlichen wie abwechslungsreichen Stadtduell in Grenzen.
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BSV: Lütke Wiesmann - Fröbel, Heppe, Kintrup, Lambert - Austermann (67. Saerbeck), Andrick - Dransmann, Reckels, Rauen - Daldrup (79. Berk)
TuS: Toboll - Deckert, Welke, Ziegner, Lübke - Castro, Lopez Wismer - Paton, Fromme (90.+2 Klemke), Kottenstede - Weber
Tor: 0:1 Fromme (87.)
Quelle: MZ Münster
Fromme kennt keine Gnade
Münster - Das Derby zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup entscheiden die Gäste nach einem Treffer in der 88. Minute zu ihren Gunsten. Von Maximilian Riepenhof (Foto: h)
„Ich habe den Ball kommen sehen und einfach mit Risiko draufgehalten. Dass er so perfekt passt, ist natürlich super“, beschrieb Fromme den Lucky Punch. Robin Paton hatte von der rechten Seite geflankt, der Techniker nahm die Kugel am Fünfmeterraum direkt und verwandelte in die obere rechte Torecke.
Auch wenn beide Teams zuvor kein Erfolgserlebnis feiern konnten, sahen die Zuschauer eine Partie, in der spielerisch zwar nicht immer alles klappte, die Akteure sich aber einige große Tormöglichkeiten erarbeiteten. Hiltrup kam besser in die Begegnung, Fromme prüfte Bernd Lütke-Wiesmann im BSV-Kasten bereits nach zwei Minuten. „Ich kann meiner Mannschaft insgesamt keinen Vorwurf machen, defensiv haben wir gut gestanden. Leider fehlt uns vorne der letzte Tick“, sah Roxels Trainer Gundolf Lorenz, wie sein Team dem Kontrahenten in der Folgezeit keine weitere Gelegenheit einräumte. Ganz im Gegenteil, denn als Manuel Andrick einen guten Pass spielte, scheiterte Jan Dransmann frei stehend an Lukas Toboll (17.). Mit dem Halbzeitpfiff setzte BSV-Innenverteidiger Holger Heppe einen Kopfball an den Pfosten.
„Wir haben uns den Sieg erarbeitet, der in der Summe gerechtfertigt ist“, fasste TuS-Trainer Martin Kastner den Sieg seiner Elf zusammen. Mit dieser Einschätzung hatte er Recht, denn nach dem Seitenwechsel dominierten die Hiltruper und hatten Chancen auf einen früheren Treffer. Immer wieder wurde es nach Standards von Gunnar Weber brandgefährlich. Als Rainer Welke im Anschluss an einen Freistoß traf, entschied der Schiedsrichter auf Abseits, die Hiltruper Zweifel an der Entscheidung waren angebracht (57.). Kurze Zeit später parierte Lütke-Wiesmann bravourös gegen Fromme im Eins-gegen-Eins. „Wir konnten nicht mehr für Entlastung sorgen und sind dann hinten raus sehr unter Druck geraten“, benannte Lorenz die Gründe für die „bittere Niederlage“.
Dennoch schien es, als könne Roxel den Punkt ins Ziel retten. Im Anschluss an die Partie hätte man sicherlich von einem torlosen Spiel der besseren Art und Weise gesprochen. Das letzte Wort aber hatte Fromme.
BSV Roxel: Lütke-Wiesmann – Fröbel, Heppe, Kintrup, Lambert – Austermann (66. Saerbeck), Andrick – Dransmann, Reckels, Rauen – Daldrup (80. Berk).
TuS Hiltrup: Toboll – Deckert, Welke, Ziegner, Lübke – Paton, Castro, Lopez, Kottenstede – Fromme (90. Klemke), Weber.
Quelle: WN Münster
Live-Ticker: BSV Roxel - TuS Hiltrup 0:1
Hiltrup gewinnt verdient. Erst ein später Treffer von Fromme brachte die Entscheidung. Doch schon vorher hatte der TuS eine Vielzahl von Chancen vergeben. Aber auch Roxel war nicht Chancenlos. Letztendlich war Hiltrup jedoch die bessere Mannschaft. Hier gibt es den Ticker nochmal zum nachlesen.
BSV Roxel - TuS Hiltrup 0:1
Tore: 0:1 Fromme (87.)
90. Minute: Und das war's ! Hiltrup gewinnt!
87. Minute: Tor! Hiltrup macht doch noch das späte 1:0! Robin Paton flankt die Kugel in die Mitte, wo Fromme die Kugel direkt nimmt - ein super Tor!
82. Minute: Dransmann geht in Richtung Tor, will quer legen, aber Toboll hat aufgepasst und hält die Kugel fest!
78. Minute: Roxel kann jetzt wieder etwas für Entlastung sorgen. Der große Sturmlauf der Hiltruper scheint erstmal abgewendet.
69. Minute: Kottenstede versucht es mit einer Direktabnahme, die nur ganz knap drüber geht!
68. Minute: Kottenstede steckt durch auf Fromme. Der ist frei vor Lütke Wiesmann, aber der Roxel-Keeper pariert klasse und lenkt die Kugel über das Tor!
62. Minute: Riesenchance für Hiltrup! Weber schlägt die nächste Ecke in den Strafraum. Dort kommt Castro zum Kopfball und Roxels Andreas Fröbel klärt auf der Linie!
55. Minute: Sehr strittige Szene! Fromme geht über außen durch und spielt schon fast von der Grundlinie quer. In der Mitte kommt Diogo Castro angerauscht und trifft! Doch der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits. Eine ganz knappe Szene, wobei es doch unwahrscheinlich scheint, dass Castro im Zeitpunkt des Abspiels vor dem Ball war. Weiterhin 0:0!
50. Minute: Wieder bringt Weber eine Ecke rein. Am Fünfmeterraum kommt Aljoscha Kottenstede zum Kopfball, verfehlt das Tor aber knapp!
46. Minute: Weiter geht's!
45. Minute: Halbzeit!
37. Minute: Super Falnke von Weber! In der Mitte ist Fromme frei, aber der trifft den Ball nicht richtig und die Kugel geht ans Außennetz.
35. Minute: Jetzt geht's hin und her. Nach einer Ecke von Hiltrups Gunnar Weber verpasst in der Mitte Rainer Welke nur haarscharf!
32. Minute: Roxels Florian Reckels flankt von rechts rein. In der Mitte verlängert Dransmann und am zweiten Pfosten taucht Thomas Rauen völlig frei auf! Der nimmt die Kugel aber schlecht an und trifft nur das Außennetz.
22. Minute: Roxel ist jetzt besser im Spiel. Jetzt gibt's wieder einen Abschluss. Jan Dransmann versucht es aus über 20 Metern, aber die Kugel geht knapp drüber.
18. Minute: Roxel spielt die Kugel lang hinten raus. Jan Dransmann kommt an den Ball, setzt sich gut durch und ist alleine vor Lukas Toboll. Der TuS-Keeper kommt raus und verkürzt den Winkel stark, sodass er parieren kann!
14. Minute: Hiltrup hat Vorteile im Spiel nach vorne. Roxel spielt fast nur lange Bälle. Bisher ist noch nichts passiert.
3. Minute: Michael Fromme kommt im Strafraum an den Ball, dreht sich um Lukas Kintrup und schießt, aber Bernd Lütke Wiesmann im Tor der Roxeler ist auf dem Posten.
1. Minute: Der Ball rollt!
15.00 Uhr: Hiltrup ist im Vergleich zur vegangenen Woche fast unverändert. Es fehlt nur Alexander Nowitzki. Bei Roxel sitzt Sven Saerbeck auf der Bank. Für ihn ist Mathias Austermann im Team.
Quelle: Live-Ticker der MZ
Vorbericht:
Hiltrup und Roxel suchen im Derby den Killerinstinkt
MÜNSTER Wie immer, wenn ein Auswärts-Derby für den TuS Hiltrup ansteht, ist für Martin Kastner die Anreise kürzer als zu Heimspielen. Der Trainer wohnt kurz vor Gievenbeck und trifft seine Mannschaft vor dem Gastspiel beim BSV Roxel erst am gegnerischen Platz. Eine lockere Einstellung lässt sich daraus aber nicht ableiten. (Foto: Heiner Witte)
„Wir brauchen noch Punkte. Für Nachbarschaftshilfe gibt es keinen Grund.“ Daran ändert auch nichts, dass der 43-Jährige die gegnerischen Spieler für „feine Typen“ hält und sein Pendant Gundolf Lorenz „als kompetenten und angenehmen Kollegen“ bezeichnet. „Wir haben ein hohes Maß an Respekt und nehmen den BSV sehr ernst. Vor knapp einem Jahr haben wir dort 0:2 verloren. So pomadig dürfen wir nicht antreten. Sonst gewinnen wir das Derby nicht.“
Respekt vor Roxel
Neben den Langzeitausfällen fehlt Björn Schunke (Schleimbeutelentzündung) und womöglich der angeschlagene Alexander Nowitzki. Mehrere Akteure unterstützen die Reserve in der Kreisliga A und nehmen dann vielleicht auf der Westfalenliga-Bank Platz. „Roxel hat individuelle Klasse und schaltet gut um“, sagt Kastner. „Zuletzt war bei uns mangelnde Konzentration das Problem. Wir müssen unsere Chancen einfach rein machen.“
Die Aussage Kastners könnte auch von seinem Trainerkollegen stammen, der in den 90 Minuten bei Preußen Münster II das Spiegelbild der Saison erlebte. Beim 0:3 wehrte sich der BSV gut, blieb aber wie schon zehnmal in der Spielzeit ohne Zähler. „Die drei Gegentore waren Geschenke, dazu haben wir unsere Chancen vorne nicht gemacht. Diese Probleme verfolgen uns die gesamte Saison“, sagt Lorenz mit Blick auf die magere Ausbeute von nur 15 Punkten und zwölf erzielten Treffern in 19 Partien.
60 Minuten lang Abschlüsse
Um die Visiere seiner Schützlinge zu justieren, verordnete der Coach am Freitag im Training 60 Minuten lang Abschlüsse aus allen Lagen. „Wir können zwar nur den Wettkampf simulieren. Aber ich hoffe, dass der Knoten platzt.“ Und das muss er auch, denn die Lage im Tabellenkeller wird immer bedrohlicher, von den sechs akut bedrohten Mannschaften erwischt es drei – und dazu gehört momentan auch Roxel.
Punkte müssen dringend her, dennoch will Lorenz dem „offensivstarken TuS“ mit einer eher abwartenden Taktik begegnen. Zumal mit Jens Könemann (Zerrung) ein wichtiger Spieler fehlt und Florian Reckels (Adduktoren) sowie der erkrankte Daniel Böning wackeln.
Quelle: MZ Münster
