Turnierdetails: Saison 2011/2012 (TuS Hiltrup, Fußball)

Münster - Paukenschlag mit doppeltem Knalleffekt. Das Finale bei den Stadtmeisterschaften steigt zwar erst am Freitag. Doch seit Mittwochabend, 21.15 Uhr, steht fest, dass die Fußball-Party in der Halle Berg Fidel ohne Gastgeber und Titelverteidiger 1. FC Gievenbeck weitergeht.

Der Westfalenligist unterlag im letzten Gruppenspiel der Zwischenrunde I dem Liga-Rivalen TuS Hiltrup mit 0:1, womit Gievenbeck die Segel streichen musste. Denn anschließend sicherte sich A-Ligist TSV Handorf durch ein 2:0 gegen Concordia Albachten das zweite Ticket für die Finalrunde.

MÜNSTER Die Stadtmeisterschaft hat nach dem Quali-Aus des VfL Wolbeck ihre zweite dicke Überraschung. Der Titelverteidiger ist draußen, den 1. FC Gievenbeck hat’s tatsächlich erwischt in einer Gruppe, wie sie schwerer kaum sein konnte. Zum Ende wurde es ein echtes Herzschlagfinale zwischen dem Ausrichter, dem TuS Hiltrup – und dem TSV Handorf.

Der kickte den Westfalenligisten mit einem 2:0 im abschließenden Match gegen Concordia Albachten aus dem Turnier. Sven Gaentzsch hatte viereinhalb Minuten vor dem Ende die Führung erzielt und damit Jubel in der Halle ausgelöst. Der wehrhafte Klassenrivale fing sich Sekunden vor Schluss durch Pascal Wenker auch das zweite Tor. Für den FCG war es das endgültig, das bittere Aus.

Zuzuschreiben hatte es sich der Vorjahrssieger selbst. Das 4:1 gegen Albachten zum Start war noch souverän, gegen den TSV agierte Gievenbeck beim 2:2 dann phasenweise zu passiv. Gegen den TuS hätte ein Remis genügt fürs Weiterkommen. Doch bis auf eine Megachance für Michael Fromme, der nicht an seine Galaform von 2010 anknüpfen konnte, tat der Favorit viel zu wenig nach vorn, schien gar – was natürlich nicht die Vorgabe war – aufs Unentschieden zu spekulieren. Hiltrup besaß das klare Chancenplus, Oliver Logermann machte das völlig verdiente 1:0 für den Gewinner von 2009, der sich mit Sören Velling und Robin Paton an Bord deutlich besser als in der Vorrunde präsentierte.

Paton selten zu bremsen

„Totgesagte leben länger“, grinste Trainer Andree Kruphölter. „Gegen Gievenbeck musste ich die Jungs gar nicht extra motivieren.“ Paton war selten zu bremsen, Velling machte die Bälle vorn fest. Gegen die guten Handorfer reichte das anfangs zum 1:1, gegen Concordia zum fast schon zu niedrigen 4:1.
Jubel in Blau-Weiß – Frust in Blau-Rot.

Die vielen FCG-Anhängern und -helfer sowie vor allem die Spieler waren schwer enttäuscht. Das galt natürlich auch für Trainer Maik Weßels. „Die Endrunde war das klar definierte Ziel. Keine Frage, das tut weh jetzt. Da kam eben einiges zusammen. Wir müssen mit dem Aus jetzt vernünftig umgehen.“ Das gelang. Fair gratulierte das Team den erfolgreichen Konkurrenten.

TSV laufbereit und kampfeslustig

Vor allem dem TSV. Der wieder sehr homogene Spitzenreiter der Kreisliga A2, der laufbereit und kampfeslustig an die Sache heranging, hatte sich die Luxuskonstellation mit den zwei Unentschieden gegen die Westfalenligisten selbst geschaffen. Schlechter war der Kreisligist in keinem der beiden Spiele. Das 1:1 gegen den TuS stellte Kevin Michaelis nach einem Traum-Anspiel von Tobias Jöhren sicher, beim 2:2 gegen den Gastgeber lag der TSV, dem die Sympathien in der Halle gehörten, zwei Mal in Front.
Chancenlos in Konzert der drei Großen war Albachten. Trainer Simo Sroub nahm das Aus locker: „Schwerer konnte es gar nicht kommen. Aber wir haben unser Ziel, die Zwischenrunde, erreicht. Am Ende fehlten Kraft und Erfahrung.“

Der 3. Tag: Der Titelverteidiger ist raus - Hiltrup und Handorf in der Endrunde

MÜNSTER Die Zeit der B- und C-Ligisten ist bei den Hallen-Stadtmeisterschaften fast vorrüber. Einzig BW Aasee ist als Team aus der Kreisliga B1 noch mit im Rennen, wird aber erst morgen in der Zwischenrunden-Gruppe III an den Start gehen. Heute werden ab 18 Uhr die Gruppen I und II ausgespielt. Das Feld könnte kaum erlesener sein.

Die Gruppe I endete mit einer dicken Überraschung. Der TuS Hiltrup qualifizierte sich als Erster und der TSV Handorf zieht als Zweiter, vor Titelverteidiger 1.FC Gievenebeck, in die Endrunde in die Endrunde ein.

In der Gruppe II treffen sich zwei Mannschaften, die sich aus dem Ligaalltag bestens kennen: Borussia Münster und Wacker Mecklenbeck sind beide in der Bezirksliga aktiv. Dort spielte auch schon der SC Nienberge (Kreisliga A1), der es schwer haben dürfte, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Denn als viertes Team stehen die Futsaler vom UFC Münster bereit, die bereits im letzten Jahr den Sprung in die Endrunde meisterten.

21.02 Uhr: Das Spiel ist aus. Hiltrup ist weiter, der Vorjahressieger muss auf Concordia Albachten hoffen.

21.02 Uhr: Die Halle feuert den TuS an. Noch wenige Sekunden.

21 Uhr: Die Halle steht. Zwei Minuten vor dem Ende haut Oliver Logermann die Kugel ins Netz.

20.58 Uhr: Gievenbecks Patrick Westphal kratzt einen Ball von der Linie. Den Nachschuss setzt Robin Paton an die Latte.

20.56 Uhr: Jetzt verfehlt Hiltrups Christoph Lübke den Kasten nur um Zentimeter.

20.55 Uhr: Die zweite Hälfte beginnt.

20.54 Uhr: Michael Fromme trifft den Innenpfoste, kurz darauf zeigt TuS-Schnapper Lennart Lüke eine Glanztat.

20.52 Uhr: Die Partie geizt mit Höhepunkten. Die Brisanz ist dennoch spürbar.

20.49 Uhr: Rund zwei Minuten sind gespielt. Beide Teams tasten sich noch in die Begegnung.

20.47 Uhr: Beide Teams haben vier Zähler auf dem Konto. Der Sieger ist in der Endrunde.

TuS Hiltrup - Concordia Albachten 4:1
Tore: 1:0 Velling, 1:1 Mehring, 2:1 Velling, 3:1 Hoeveler, 4:1 Lübke

19.40 Uhr: 4:1 für Hiltrup. Christoph Lübke trifft 40 Sekunden vor dem Ende. Dabei bleibt es.

19.38 Uhr: Wieder ist Velling da und stellt schnell den alten Abstand wieder her. Kurze Zeit später legt Hoeveler nach.

19.37 Uhr: Eine abgefälschte Kugel findet den Weg über die TuS-Linie. Benedikt Mehring war der Absender.

19.36 Uhr: Dennis Hoeveler hat das freie Tor vor sich, verzieht die schwierige Volleyannahme aber.

19.33 Uhr: Zum Seitenwechsel führen die Hiltruper mit 1:0. Sind aber noch lange nicht durch.

19.32 Uhr: Schöner Treffer von Hiltrups Sören Velling. Aus vollem Lauf knallt er das Leder unter die Latte.

19.29 Uhr: Das Hiltruper Gehäuse wackel: Rouven Kievit donnert den Ball gegen den Pfosten.

19.28 Uhr: Der TuS macht Druck. Doch auch Albachten sucht seine Chance.

19.26 Uhr: Der Ball rollt. Albachten muss schon punkten.

18.31 Uhr: Ein flottes Spielchen endet 1:1.

18.29 Uhr: Kevin Michaelis reißt die Halle zum ersten Jubelsturm hin. Der Handorfer trifft zum 1:1.

18.28 Uhr: Handorfs A-Junior Julian Austermann hat den Ausgleich auf dem Fuß. Doch der Jungspund vertendelt.

18.27 Uhr: Das 1:0 für Hiltrup: Robin Paton wuchtete das Leder in die Maschen.

18.26 Uhr: Jetzt wurds mal knapp: Jan Kniesel kommt für Hiltrup zum Abschluss, trifft den Ball aber nicht voll.

18.23 Uhr: Die zweite Hälfte beginnt.

18.21 Uhr: Noch eine Minute bis zur Pause. Noch immer wurde es für die Keeper nicht wirklich brenzlich.

18.20 Uhr: Ein Klassenunterschied ist hier nicht auszumachen.

18.18 Uhr: Gefährliche Abschlüsse bleiben auf beiden Seiten noch aus.

18.16 Uhr: Die Partie beginnt.

Die 35. Hallenstadtmeisterschaften haben ihre erste Sensation: Titelverteidiger 1. FC Gievenbeck verabschiedete sich vor 1833 Zuschauern am Berg Fidel bereits in der Zwischenrunde und musste dem A-Ligisten TSV Handorf den Vortritt lassen.

Für die Truppe von Maik Weßels, die sich akribisch auf die Titelkämpfe vorbereitet hatte, war es eine Enttäuschung von fast historischem Ausmaß: Genau zehn Jahre ist es her, dass die Gievenbecker bei ihrem eigenen Turnier nicht mehr an der Endrunde teilgenommen haben. Das 0:1 im Gruppen-Gipfel der beiden Westfalenliga-Rivalen gegen den TuS Hiltrup brach den Gievenbeckern am Ende das Genick, denn der TSV Handorf nutzte nach zwei Remis seine Chance und folgte Andree Kruphölters TuS, der mit sieben Zählern Erster wurde, in die Endrunde.

Handorf trotz den Westfalenligisten

Schon in der ersten Spielrunde zeigten die Handorfer, dass sie nicht nur Staffage für die beiden Westfalenligsten sein, sondern durchaus ihre Chance suchen und nutzen wollten. Mit dem klugen und ruhigen Aufbauspiel von hinten heraus minimierten die Fußballer von Frank Busch die Chancen des TuS Hiltrup, lediglich Techniker Robin Paton traf nach einer Ecke zum 1:0, doch nach einem wunderbaren Spielzug vollstreckte Kevin Michaelis zum 1:1-Endstand. Wer gedacht hatte, dass dieses Ergebnis gegen einen drei Klassen höher spielenden Gegner ein Zufallstreffer gewesen sei, sah sich getäuscht. Denn auch im zweiten Match gegen den 1. FC Gievenbeck waren die Handorfer im ersten Durchgang sogar das bessere Team. Früh traf Julian Austermann zum 1:0, das FCG-Neuzugang Clemens donner egalisierte, zwei Minuten vor der Sirene wurde die coole und spielerisch gute Vorstellung der Ost-Münsteraner mit dem 2:1 durch Sven Gaentzsch gekrönt.

Erstaunlich clever ging der TSV auch in die zweite Hälfte, zweieinhalb Minuten hatte der favorisierte FCG nicht einmal eine Tormöglichkeit – doch dann fiel der Ausgleich durch Christian Keil mit der ersten Chance. Es sollte jedoch bei der Punkteteilung bleiben, sodass die Busch-Männer im letzten Gruppenspiel gegen die bis dahin punktlosen Concorden aus Albachten noch alles selbst in der Hand hatten. Die Concordia hatte zuvor beide Partien gegen die Westfalenligisten mit 1:4 verloren.

fcg Stefan Bischoff vom FCG sorgt für Beschäftigung vom Concordentor von Lars Rutz.

Logermann schießt den FCG raus

So wurde die letzte Spielrunde nochmal richtig spannend, denn einige Konstellationen waren denkbar. Was dem TuS oder dem FCG im direkten Aufeinandertreffen nicht passieren durfte, war eine Niederlage, bei einem Unentschieden hätten die Handorfer gegen Concordia schon einen Sieg mit mindestens drei Toren Unterschied hinlegen müssen. Doch diese Rechenspiele erledigten sich, nachdem Oliver Logermann mit seinem fünften Turniertor den 1:0-Sieg gegen Gievenbeck eingetütet hatte. Im Übrigen ein völlig verdientes Ergebnis der Mannschaft, dessen Trainer Andree Kruphölter ja nach dem Weiterkommen in der letzten Sekunde der Vorrunde „eine klare Steigerung“ verlangt hatte. Zwar hatte Gievenbecks Michael Fromme die erste Riesenchance, traf aber nur den Innenpfosten. Nach dem Seitenwechsel hatte praktisch nur noch Hiltrup die Einschussmöglichkeiten auf seiner Seite. Doch der Ball wollte zunächst nicht ins Tor, Jan Kniesel vergab aus einem halben Meter, danach knallte Patons Schuss an die Latte. Schließlich zeichnete sich FCG-Keeper Damian Hallas gegen Dennis Hoeveler aus, doch den zweiten Ball bekam Logermann auf dem Fuß und netzte 2:13 Minuten vor dem Spielende ein.

Das frühe Aus nahm Maik Weßels relativ gelassen. „Natürlich haben wir uns als Ziel die Endrunde gesetzt und sind jetzt enttäuscht. Aber so etwas gehört dazu. Wir haben in Nienberge und hier insgesamt 14 Spiele bestritten und nur ein einziges verloren – das war leider das Entscheidende.“ Ausreden oder Entschuldigungen wollte der FCG-Trainer nicht in Anspruch nehmen, „der eine oder andere Akteur hat in diesem Jahr eben nicht so gut funktioniert wie letztes Jahr beim Titelgewinn. Respekt vor der Leistung des TSV Handorf und Glückwunsch an den TuS!“

TSV enorm abgeklärt

Die Handorfer brauchten nun gegen Albachten lediglich einen Sieg. Und wieder ging der TSV die Aufgabe unheimlich abgeklärt an. Zwei Mal hatte der Kreisliga-A2-Primus im ersten Durchgang sogar Glück, doch sie behielten die Ruhe und schlugen dann plötzlich zu: Erst war es Sven Gaentzsch, der Mitte der zweiten Hälfte das 1:0 erzielte, das Schleifchen drum machte Pascal Wenker sieben Sekunden vor der Schlusssirene. TSV-Coach Frank Busch strahlte nach dem Coup: „Mir war diese schwere Gruppe mit zwei Westfalenligisten gar nicht so unlieb. Da ist garantiert, dass alle Mann äußerst konzentriert zu Werke gehen.“ Was seine Truppe eindrucksvoll unter Beweis stellte. Auch spielerisch war Busch zufrieden: „Wir haben auch heute wieder Geduld bewiesen gegen Albachten und erstmal geschaut, dass wir kein Gegentor kriegen. Es war klar, dass wir irgendwann einen machen“, so der Trainer, der sich freute: „Zum zweiten Mal in Folge sind wir jetzt in der Endrunde, letztes Jahr fehlte uns nur ein Tor am Halbfinale. Wer weiß, was 2011 kommt!“

Lutz Hackmann

Besonders die Gruppe I hat es mächtig in sich: Hier treffen die beiden Westfalenligisten TuS Hiltrup und der 1. FC Gievenbeck aufeinander. Der Tabellenführer der Kreisliga A2, der TSV Handorf, sowie Concordia Albachten (Kreisliga A1) werden es heute schwer haben, sich gegen diese Hochkaräter durchzusetzen.

In der Gruppe II treffen sich zwei Mannschaften, die sich aus dem Ligaalltag bestens kennen: Borussia Münster und Wacker Mecklenbeck sind beide in der Bezirksliga aktiv. Dort spielte auch schon der SC Nienberge (Kreisliga A1), der es schwer haben dürfte, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Denn als viertes Team stehen die Futsaler vom UFC Münster bereit, die bereits im letzten Jahr den Sprung in die Endrunde meisterten.