Nach zwei knappen Heimpleiten binnen fünf Tagen fuhren wir heute zum Auswärtsspiel bei Telekom Post. Mal sehen wie sich der Minikader von 9 Spielerinnen beim Tabellenvierten aus der Affäre ziehen würde. Die Erwartungen waren nicht sehr hoch, doch hier sollten sich alle, ich inbegriffen, verdammt täuschen. Von Beginn an wurden wir in die eigene Hälfte gedrängt, was unter den Voraussetzungen auch nicht anders zu erwarten war. Unsere einzige Chance im Spiel würden einige schnelle Konter sein. Nach zehn Minuten sah das noch sehr gut aus wie das Team sich präsentierte, die Kondition bei allen war auch noch im grünen Bereich. Die erste Telekom Chance in der 12. Minute entstand aus dem Gewühl heraus eher zufällig, danach hatte Telekom einige weitere Möglichkeiten, ehe es in der 19. Minute nach langer Gegenwehr doch zum  1:0 für Telekom in unserem Tor einschlug. Danach erhöhte die Heimmannschaft den Druck noch mehr und die Schüsse kamen nun im Minutentakt auf unser Tor. Ein schöner Alleingang von Luisa Knippschild nach 27 Minuten blieb leider ohne Erfolg, da ihr beim Abschluss die Kraft fehlte und die Torhüterin den Ball hielt. Im Gegenzug bekamen wir das 2:0 eingeschenkt, welches zu dem Zeitpunkt auch dem Spielverlauf entsprach.

Eine Riesenchance hatten wir in der 33. Minute, als erneut Luisa Knippschild von der Mittellinie abzog und der immer länger werdende Ball von der Torhüterin in letzter Sekunde über die Latte gelenkt wurde. Das wäre ein Tor des Jahres geworden, so blieb es beim 2:0 für Telekom zur Pause, was man durchaus als Erfolg werten konnte bei diesem Minikader. Man konnte nur die Daumen drücken das die Kraft reichen würde für noch einmal 35 Minuten. In der 40. Minute entschärfte Jule Krützmann einen Ball glänzend zur Ecke und in der 43. Minute spielte Amelie Schomacher einen Ball genial auf Chiara Oldach, deren Schuss von der Torhüterin zur Ecke gelenkt wurde. Amelie Schomacher hatte in der 50. Minute mit einem satten Schuss unsere nächste Chance, auch das wurde kein Tor, obwohl die Mannschaft das längst verdient gehabt hätte.

Mittlerweile war es sehr warm geworden und trotzdem fighteten alle 9 weiter wie von Beginn an, obwohl manche Spielerin langsam schon im "roten Bereich" angekommen war. Über die gesamte zweite Halbzeit gesehen hatten wir sogar die besseren Tormöglichkeiten als Telekom, denn in der 61. Minute konnte ein Schuß von Rieke Lauxtermann gerade noch zur Ecke abgewehrt werden. Das Leben kann echt ungerecht sein, da kämpfst du bis zum Erbrechen und dieses Scheissding(Ball) geht nicht einmal in das verdammte Tor hinein. Die letzten fünf Minuten waren beide Teams nur noch platt und das Spiel plätscherte dem Ende entgegen. Als der Schiedsrichter abpfiff fielen unsere Spielerinnen nach einem packenden Match nur noch auf den Boden. Das Ergebnis von 2:0 für Telekom war wirklich egal. Spontan gab der Trainer dem Team für Montag trainingsfrei, eine sehr gute Entscheidung nach so einem Spiel. Ein Lob geht an Rieke, Saskia und Sabrina, die in der Abwehr alles abräumten. Was dann doch noch aufs Tor kam, machte Jule zunichte.

Fazit: Man ist bei einer Niederlage selten zufrieden, heute konnte man das Spiel als Erfolg werten. Nur 9 Spielerinnen, ein starker Gegner, vor dieser Mannschaftsleistung kann man nur den Hut ziehen. Die erste Halbzeit nur unter Druck gestanden, in der zweiten Halbzeit sogar deutlich mehr Chancen als die Heimmannschaft gehabt. Eine Frage sei erlaubt: Wieso geht das nicht jede Woche so? Dann wäre vieles einfacher bei Euch.