Ein tapferes Schneiderlein brachte es mal zu Berühmtheit, weil es sieben auf einen Streich erschlug. Ob Verena Träber es mit ihren zwölf Treffern beim 19:0-Sieg gegen GS Hohenholte auch in die Märchen-Sammlung deutscher Literatur schafft, ist zwar äußerst zweifelhaft, doch erlebte sie am vergangenen Sonntag etwas, das nur den allerwenigsten widerfährt. "Zwölf Tore in einem Spiel... das hab ich noch nicht geschafft", meint die 34-jährige Hiltruper Stürmerin, "aber zehn hab ich auch schon mal geschossen."

Diese zehn Tore fielen vor einigen Jahren gegen eine Mannschaft, die genau wie Hohenholte heute, ganz unerfahren das Abenteuer Kreisliga in Angriff genommen hatten: SV Drensteinfurt. "Man darf solche Spiele aber nicht überbewerten", vergisst Träber auch nicht die Umstände, unter denen dieser persönliche Rekord zustande kam. "Hohenholte ist eine ganz junge Mannschaft, da war es nicht schwer. Aber die kommen auch noch, ganz bestimmt.

Träber für sich hat wahrscheinlich schon mehr Fußballerfahrung in ihrem Leben gesammelt als die gesamte GS-Mannschaft zusammen. Seit 22 Jahren ist sie schon am Ball. In Gremmendorf hatte sie angefangen, spielte später in Wolbeck und war dann nach Hiltrup gewechselt, wo sie ihre Karriere jetzt wohl ausklingen lassen wird. "Noch hab' ich viel Spaß", meint sie, "aber in ein zwei, Jahren ist dann vielleicht doch mal Schluss." In die große weite Welt, so wie das Schneiderlein, wird sie also nicht ausziehen. Doch wenn sie nicht gestorben ist, dann trifft sich auch noch morgen.

TuS Hiltrup - GS Hohenholte     19:0 (8:0)
Tore für Hiltrup: Träber (12), Gausepohl (2),
Skiba (2), Schröder (1), Flaskamp (1),
Kuhlenkötter (1)

Quelle: Heimspiel Online