Spieldetails
(Me) TuS 1: 16.10.2011: SC Preußen Münster 2 - TuS Hiltrup 1 2:0 |
TuS Hiltrup schlägt sich achtbar gegen Preußens U 23 |
MÜNSTER Größer hätte das Kontrastprogramm nicht sein können. Auf der einen Seite bot die U 23 des SC Preußen fünf Akteure auf, die sich Hoffnungen auf Drittliga-Einsätze machen. Auf der anderen musste sich der von einer beispiellosen Verletzungsmisere gebeutelte TuS Hiltrup in der eigenen A-Jugend bedienen.
So eklatant die Vorzeichen jedoch auch waren. Die 250 Derby-Besucher in Coerde sahen keine einseitige Partie, sondern ein ausgeglichenes Duell, das dennoch den erwarteten Gewinner fand. Die SCP-Reserve gewann mit 2:0 (1:0) und stabilisierte zumindest ihre Resultate. Von einer homogenen Einheit ist das Team aber noch weit entfernt. Die stellte eher der TuS. SCP: Schulze Niehues - Blesz, Riemer, Quabeck, Heise - Achenbach - Loose, Koopmann (86. Kaldewey), Schmider, Stenzel (60. Nebi) - Bolat (73. Seifert)
Kein Glanz im Derby Münster - Vier Ausfälle, dazu etliche angeschlagene Spieler - Andree Kruphölter, Trainer des TuS Hiltrup, musste vor dem Derby gegen die U 23 des SC Preußen schon etwas kreativ werden, was seine Mannschaftsaufstellung anbelangte. Die Rolle des Favoriten war daher schnell der SCP-Reserve anheimgefallen. Fünf Spieler aus dem Kader der Ersten hatte Arne Barez zu integrieren. Was dies für den Spielverlauf bedeutete? Im Prinzip nichts. Die Befürchtung, dass die Niederlage des substanziell geschwächten TuS nur in der Höhe noch nicht näher bestimmt war, sie war völlig unnötig. Denn die Kruphölter-Elf weigerte sich nach Kräften, den Adlerträgern das Feld zu überlassen - um am Ende doch mit 0:2 zu unterliegen. Nach Looses Freistoß (6.) und Luekes spektakulärer Flugeinlage begannen die Hiltruper zunehmend in Corde den Takt vorzugeben. Nach Chancen von Homann (11.), Kockmann und Castro (18.) hätte das Team vom Osttor sogar führen können, wenn nicht müssen. Auf der Gegenseite traf Loose - der an vielen guten Offensivaktionen beteiligt war - nur den herauseilenden Lueke (24.). Nur vier Minuten später machte er es besser, indem er auf den freistehenden Bolat passte, der bei seinem Treffer zum 1:0 (28.) wenig Mühe hatte. Auch nach der Führung waren die Preußen nicht richtig willig, mit ihrer Favoritenbürde umzugehen, vielmehr profitierten sie vom Unvermögen des TuS, dem es partout nicht gelingen wollte, den Ball im Tor unterzubringen. So scheiterte Castro kurz vor der Halbzeit völlig freistehend an Max Schulze Niehues (44.). „Wir schaffen es doch tatsächlich, aus eineinhalb Metern den Torwart anzuschießen - unglaublich ist das“, ärgerte sich Kruphölter ob der vergebenen Möglichkeiten. Sein Gegenüber Arne Barez hatte indes ganz anderen Grund zur Klage. „So können wir uns nicht präsentieren. Ich muss meiner Mannschaft schon glauben können, dass sie gewinnen will - das war in der ersten Hälfte nicht der Fall. Da haben wir Glück gehabt, nicht in Rückstand zu geraten.“ Nach dem Seitenwechsel trat seine Elf tatsächlich engagierter auf - ohne dabei wirklichen Glanz zu versprühen. Für das zweite Tor des Tages reichte es trotzdem: Erneut war Loose der Vorlagengeber, der Pascal Koopmann in der Mitte freistehend sah (55.). Preußen 2: Schulze Niehues - Heise, Quabeck, Riemer, Blesz - Achenbach - Stenzel (60. Nebi), Schmider, Koopmann (85. Kaldewey) - Bolat (72. Seifert), Loose. Hiltrup: Lueke - Lübke, Ziegner, Günner, Gorzon - Kleine Wilke - Kniesel - Kockmann, Homann - Castro (61. Paton), Herdin. VON ULRICH SCHAPER TuS kaschiert Nachteile gut, verliert aber 0:2 bei den Preußen Eine Chancengleichheit personeller Art war von vornherein nicht gegeben in diesem Fußballderby. In Coerde setzte sich am Sonntag die U23 des SC Preußen, bestückt mit fünf Drittligakaderspielern, im Westfalenliga-Duell gegen den stark ersatzgeschwächten TuS Hiltrup mit 2:0 (1:0) durch und überzeugte trotzdem nur phasenweise. Der Verlierer darf aus seiner Leistung mehr Honig ziehen. Im sechsten Heimspiel waren die zuvor hierin erst einmal siegreichen Adlerträger dem Aufsteiger keineswegs überlegen. Noch immer sieht Preußens Spiel nicht flüssig aus, agieren zu wenige lebhaft und werden zu viele regelrecht durch geschleppt. Erst ein grober Patzer von Patrick Günner, eigentlich Mr. Zuverlässig in der TuS-Abwehr, ermöglichte den Adlerträgern die 1:0-Szene, die Cihan Bolat dank Julian Looses Vorarbeit auch nutzte (24.). Das 2:0 durch Pascal Koopmann (55.), einer der besseren Preußen an diesem Tag, legte der als Aktivposten auffällige Loose gleichfalls vor. U19-Spieler in Startelf Die große Personalnot linderte TuS-Trainer Andre Kruphölter mit einer Teamverjüngung, so gut es ging. Homann spielte rechts offensiv, Castro auf der Zehn und U19-Bezirksligaspieler Jan Kniesel, vormals U19 SC Preußen, spielte links. Kockmann (Foto r.) und Kleine-Wilke regulierten die Dinge vor der Abwehr und das durch die Bank sehr gut. Dass die Hiltruper vor der Pause sogar die besseren Szenen zum Torabschluss hatten und Blesz sowie Riemer vor der Linie klären mussten, war Resultat ihrer hohen Laufbereitschaft und Konsequenz beim Stoppen der Preußenattacken. Die fielen auch eher dünne aus, denn die Bereitschaft war nicht eben hoch, diesem Gegner zuzusetzen. Erst als Günner völlig unbedrängt von rechts einen Aufbaupass in die Mitte fehlplatzierte, kam Loose vor Ziegner an den Ball und zum Schuss. Lennart Lüke reagierte gut, den zweiten Ball legte Loose quer und bediente Bolat zum Treffer ins halbleere Tor. Den sehr ballsicheren und geschickten Kockmann bekamen die Preußen nicht unter Kontrolle, sie versuchten es durch Achenbach mit Fouls. Doch der Nimmermüde stand immer wieder auf und spielte gute Pässe. Das 1:1 war allemal drin, aber Diogo Castro scheiterte nach Hereingabe aus vier Metern an den Beinen von Max Schulze Niehues, der eh sehr sicher agierte im Preußenkasten.
Paton versucht es noch Vier Feldspieler nur hatte der TuS auf der Bank, darunter den nicht gesunden Robin Paton. Der kam nach einer Stunde, da stand es schon 2:0. Wieder war Loose rechts schneller als alle Hiltruper, seine gute Hereingabe nahm Koopmann ab und traf (55.). Bolat wird im Abseits vor Lükes Nases gestanden haben, aber das sah der Spielleiter nicht. Paton preschte sofort dazwischen und entlockte dem TuS nochmal neue Reserven. Aber diese Besetzung war nicht in der Lage, die SCP-Kette zu gefährden. Nur Jannik Homann versuchte es nach Kockmanns Anspiel. Die Gastgeber kamen noch durch den starken Rechtsverteidiger Christoph Blesz (Foto l.), der sattelfest agierte und sich klug einschaltete, zur Szene, die Lüke aber bewährt sicher zunichte machte. Mit dem 2:0 im Rücken wirkten die Preußen lebendiger in ihren Aktionen und ließen einen größeren Willen erkennen, wirklich gewinnen zu wollen. Barez reicht das nicht Mit der ersten Halbzeit aber war Trainer Arne Barez keineswegs einverstanden. „Das war die Fortsetzung der zweiten Halbzeit gegen Rheine“, wunderte er sich, „dass wir weit davon entfernt waren, das höhere Potenzial an individueller Klasse umzusetzen. Dass wir führten, war reines Glück.“ Erst später habe die Elf durch mitreißende Akteure wie den sehr präsenten Rico Schmider und Renner Koopmann „von der Ansprache her und den Emotionen“ in die Spur gefunden. „Es reicht aber noch immer nicht, wir müssen insgesamt mehr Bereitschaft zeigen, mehr Verantwortung und ein aufbauendes Miteinander.“ TuS-Coach Andree Kruphölter („Ich sah ein von den Chancen her ausgeglichenes Spiel!“) erlebte eine klare Steigerung dieser Zufalls-Elf gegenüber dem 0:3 gegen Beckum. „Ja, aber wir haben auch heute verloren. Trotz dieser ordentlichen Leistung. Wir haben eine Einladung ausgesprochen und selbst aus eineinhalb Metern das Tor nicht gemacht.“ Er sehe freilich keinen Grund, Frust zu schieben. „Wir werden sauber weiter arbeiten.“ Und hoffen, dass irgendwann wieder mehr Stammspieler zur Verfügung stehen. Thomas Austermann Namen und Zahlen
Preußen U23: Schulze Niehues – Blesz, Riemer, Quabeck, Heise – Achenbach, Schmider – Loose, Koopmann (88. Kaldewey), Stenzel (60. Nebi) – Bolat (72. Seifert). Tore: 1:0 Bolat (24.), 2:0 Koopmann (55.) Preußen besiegt Hiltruper Not-Elf MÜNSTER Mit einer so jungen Truppe stand der TuS Hiltrup schon lange nicht mehr auf dem Platz. Umso überraschender war die Tatsache, dass die von Verletzungpech gebeutelte Elf in der ersten Hälfte besser war. Doch die Reserve vom SC Preußen Münster erzielte das Tor. Mit der Führung im Rücken gestaltete der Gastgeber die Partie souveräner und siegte im Derby mit 2:0 (1:0). Alles zum Spiel können Sie in diesem Ticker nachlesen.
SC Preußen Münster II - TuS Hiltrup 2:0 (1:0) 90. Min.: Das Spiel ist aus. Die Preußen siegen verdientermaßen.
86. Min.: Das Spiel ist durch und die Preußen wechseln noch mal: Stefan Kaldewey kommt für Pascal Koopmann. Zuvor war bereits Michael Seifert für Cihan Bolat gekommen. Vorberichte: Die Stimmung vor dem Derby fehlt MÜNSTER In den vergangenen viereinhalb Jahren gingen sich die Nachbarn konsequent aus dem Weg. Das letzte Stadtduell zwischen der Reserve des SC Preußen und dem TuS Hiltrup datiert vom 13. Mai 2007. Doch obwohl die Heimstätten der Klubs nur vier Kilometer trennen, will nun keine echte Derbystimmung aufkommen. Das liegt vor allem daran, dass beide Mannschaften mit sich selbst zu sehr beschäftigt sind. Besonders die Hiltruper. Auch wenn es Woche für Woche identisch klingt – was der Neuling an Verletzungspech wegstecken muss, ist beispiellos. Alexander Nowitzki, Tim Bothen, Tim Hagedorn, Robin Paton, Dennis Hoeveler – das sind bewährte Namen auf der Liste. Ebenso der von Yannick Gieseler, bei dem nun ein Knöchelbruch diagnostiziert wurde. Der legt den Kapitän weitere vier Wochen auf Eis. Lange Verletztenliste Zudem hat’s noch Rodrigo Martins (Meniskusriss) und Sören Velling (Achillessehne) erwischt. Fraglich sind auch Ulrich Kockmann, Patrick Günner und Sven Kleine-Wilke. Oliver Logermann ist für drei Pflichtspiele gesperrt. Fügt man einen Keeper hinzu, ergäben diese Namen eine erstklassige Westfalenliga-Elf. „All das trifft uns ins Mark“, sagt Trainer Andree Kruphölter. „Derby hin oder her. Wir müssen irgendwie versuchen, uns unserer Haut zu erwehren.“ Keine Schonung Das schier unfassbare TuS-Pech kaschiert derzeit die ebenfalls unerklärliche Darbietung der Verbliebenen beim 0:3 gegen Roland Beckum. Schonung durften die Kicker in dieser Woche jedoch nicht erwarten. „Druck will ich nicht aufbauen. Aber ich erwarte von denen, die fit sind, eine gute Leistung“, so der Coach. Sein Augenmerk, wenn’s um Zählbares geht, liegt eher im November. „Vielleicht müssen wir da die Messlatte im Moment etwas senken. Und hoffen, dass einige Jungs bald zurückkehren.“ Angesichts dieser Schwierigkeiten sind die Probleme, die SCP-Coach Arne Barez beschäftigten eher harmlos. Der Idealist konnte sich mit der Spielweise seiner Elf bisher selten anfreunden. „Ich habe noch immer das 1:3 gegen Rheine im Hinterkopf. In Dorsten war’s zuletzt okay, überzeugt haben wir aber nicht. Das Gute müssen wir jetzt bestätigen, in den anderen Bereichen zulegen.“ Gegner auf Augenhöhe Personell hat er keine Sorgen, einzig Marco Bensmann fällt mit muskulären Problemen vorerst aus. Mit seinem U 23-Kader probte Barez in dieser Woche vermehrt für den Defensivbereich und die Grundorganisation, achtete dabei besonders auf passende Abstände zwischen den einzelnen Reihen. Hier erwartet er Samstag (15 Uhr in Coerde) Steigerungen gegen Hiltrup. Den TuS bezeichnet er als Gegner „auf Augenhöhe“, dessen Start in die Saison mit sechs Unentschieden würde er als „durchaus gelungen“ einstufen. Allerdings kennt der 33-Jährige auch die aktuelle Misere. Und weiß, dass die Preußen so klarer Favorit sind. Gebeutelte Hiltruper Münster - Es klang wie das kleine Einmaleins des Fußballs, als Arne Barez vor Wochenfrist seiner Truppe die dringende Empfehlung gab, sich einfach mal als Mannschaft zu präsentieren. Der Coach der Preußen-Reserve wollte es nicht länger mitansehen, dass so mancher den Einzelkämpfer gab, während andere frühzeitig die Flinte ins Korn warfen. Die Mannschaft hat das geschluckt, weil sie auf solche Töne durchaus sensibel reagiert. Und sie hat es umgesetzt, weil sie auch hohes Verständnis für Kritik mitbringe, so Barez. Es war der „kleine Schritt in die richtige Richtung“, der dem Trainer auch für die kommenden Wochen Mut macht. Denn nach dem sehr schwachen Auftritt der SCP-Zweiten gegen Eintracht Rheine (1:3) folgte ein besserer mit dem 2:0-Sieg beim SV Dorsten-Hardt. Eine Tendenz, die fortgesetzt werden soll. Da kommt das Derby gegen den TuS Hiltrup (Sonntag, 15 Uhr, Waldstadion Coerde) gerade recht. „Weil es da immer noch einen Tick intensiver abgeht.“ Das alles macht Barez nicht am Gegner fest, zu dem er persönlich ein sehr gutes Verhältnis unterhält. „Mit einigen Hiltruper Spielern habe ich noch zusammengespielt.“ Und auch die beiden Vereine pflegen keine Ressentiments untereinander. Allein die sportliche Rivalität sei es, die den Reiz ausmache. Und da gelte es, am Sonntag als Mannschaft noch besser zusammenzufinden und gemeinsam aufzutreten. Barez weiß auch, dass es für sein Team nicht leicht ist, mannschaftliches Gefüge zu präsentieren. „Wir agieren doch ständig in neuen Konstellationen.“ Von den Hiltrupern hat Barez eine hohe Meinung. „Ein guter Aufsteiger, der nur sehr schwer zu schlagen ist.“ In jedem Fall hat er eine sehr gute Trainingswoche mit seiner Truppe hinter sich und damit beste Voraussetzungen für ein Erfolgserlebnis geschaffen. Die Hiltruper haben zuletzt Töne von ihrem Trainer gehört, die sie bislang noch nicht gekannt haben. Es war der völlig misslungene Auftritt gegen Roland Beckum (0:3), der Andree Kruphölter auf die Palme gebracht hatte. In seiner ersten Erregung hatte er seinen Schützlingen eine Trainingswoche angekündigt, auf die sich keiner freuen durfte. Es wurde nicht ganz so schlimm, dafür sorgten weitere Verletzungsmeldungen vom ohnehin gebeutelten TuS-Kader. Die neuesten Bulletins: Gieseler (Haarriss im Knöchel/vier Wochen Pause), Martins (Knie-OP/acht Wochen), Velling (Achillessehne/abwarten). Paton, Hagedorn und Hoeveler fallen Sonntag aus, hinter den Einsätzen von Günner (Knie), Kockmann (Knöchel) und Kleine-Wilke (Oberschenkel) stehen Fragezeichen. Kruphölter: „Damit dürfte die Rolle des Außenseiters an uns vergeben sein.“ VON MICHAEL SCHULTE, MÜNSTER
Ein TuS-Trio mit Lübke, Günner und Lambert (v.l.) stellt sich hinten rein. Sonntag gegen die Preußen dürfte es nicht anders sein. Fotos: Austermann TuS-Not vor dem Derby auf Höchststand - FCG erstmals komplett
Am 11. Spieltag bleiben die Westfalenligisten daheim: Der FCG spielt bereits am Samstag gegen den FC Eintracht Rheine, die U23-Preußen empfangen Sonntag in Coerde die lokale Konkurrenz aus Hiltrup. Dem TuS gelingt es kaum, eine adäquate Elf aufzustellen. Die Ausfallquote erreicht Rekordhöhen. SC Preußen U23 – TuS Hiltrup
Vor dem Derby in Coerde (Sonntag 15 Uhr) sind die Unterschiede in Sachen Personal krasser denn je: Während die Preußen einmal mehr mit Drittligaunterstützung rechnen dürfen und also Auswahl genug haben, kann TuS-Trainer Andree Kruphölter die „Seuche“ gar nicht schlüssig erklären, die seinen Kader erfasst hat. „Ich habe eine solche Häufung von Verletzungen in meiner Karriere noch nicht erlebt.“ (ab, 16.10.2011) |
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