MÜNSTER Großen Spaß empfinden die Kicker des VfL Wolbeck in diesen Tagen wohl nicht. Beim Fuchs-Cup kassierte der Landesligist am Dienstag die zweite Niederlage gegen einen tieferklassigen Gegner, diesmal ein 1:3 (0:2) gegen den Bezirksligisten Borussia Münster. "Die Köpfe hängen zurzeit etwas", sagte Trainer Carsten Becker. Er hatte aber auch Fortschritte gesehen: "Ich bin zufrieden, dass wir in der ersten Hälfte eine bessere Ordnung als zuletzt hatten."Von Thomas Rellmann

Fleißig arbeiten müssen die Blau-Weißen aber vor allem an ihrer Chancenauswertung. Borussia, neu formiert mit Viererkette, gestatette eine ganze Reihe Möglichkeiten. Doch bis auf das 1:3-Ehrentor von Kim Terhaar (77.) nach Vorarbeit von Robin Springub schlug der VfL null Kapital daraus. Sven Möllmann (9./80.) und Felix Honermeyer (25.), nach dessen Chance David Pepping auch noch das Lattenkreuz statt das leere Tor traf, versiebten dicke Gelegenheiten. Auch Sindou Koné (86.) war da nicht abgebrühter. Zu Gute halten muss man den personell noch arg gebeutelten Wolbeckern, dass der Einsatz stimmte. Das allein wird in der Liga aber nicht reichen.

Borussia über außen gefährlich

Glücklichere Gesichter zeigten die Borussen. "Uns fehlen derzeit die Stürmer, aber die Ersatzleute haben es gut gemacht", meinte Trainer Andrea Balderi, der einige klasse Angriffe, speziell über die Außen, sah. Beim 1:0 bediente Ercan Erkan Neuling Nawid Nesar aber durch die Mitte (36.). Beim 2:0 durch Engin Demirdag schob Wolbecks Honermeyer den Ball völlig verunglückt in den Lauf. Das 3:0, wieder traf Nesar, legte Karsten Jurk von der rechten Seite auf (64.). Der Vorbereiter hatte selbst noch zwei Riesenchancen (81./89.). Der Elf von der Grevingstraße genügt nun am Freitag ein Remis gegen Senden, um sich fürs Spiel um Platz drei zu qualifizieren.

* Satte acht Tore müssten der VfL Senden oder Borussia Münster noch aufholen, um den Finaleinzug des TuS Hiltrup beim Fuchs-Cup noch zu verhindern. Das klingt nach Utopie. Der Titelverteidiger verschaffte sich diese komfortable Position allerdings erst in der Schlussviertelstunde beim 4:0 (0:0) gegen den gut besetzten A-Ligisten aus Senden. "Wir mussten sehr geduldig sein", meinte Trainer Thomas Fuchtmann, der für die Partie extra seinen Urlaub an der See unterbrach. "In der ersten Hälfte waren wir offensiv nicht so effektiv. Das hat nach der Pause besser geklappt." Auch dank Peter Stöpel, der sich als neuer Rechtsverteidiger profilierte. Er legte das 1:0 durch Diogo Castro (75.) und das 4:0 durch Weverson de Oliveira (90.) von außen vor. Der Brasilianer wiederum leitete das artistische 2:0 seines Cousins Whitson Ferreira dos Santos ein (81.), der wiederum per Flachschuss auch zum 3:0 (88.) traf. Diese hohe Pleite hatte der tapfere VfL allerdings nicht verdient.

Quelle: MZ Münster für Mittwoch, 21. Juli 2010