Keine 48 Stunden nach dem Sieg gegen Alverskirchen reisten wir heute mittag mit einem Minimalkader von acht Spielerinnen zum Tabellenführer nach Drensteinfurt. Es fällt schwer heute einen Bericht zu verfassen, da wir ja schon am Donnerstag so ein tolles Spiel gezeigt haben. Was die mitgereisten Eltern und ich heute jedoch sahen, war Einsatz und Fight pur über 60 Minuten, manch ein Bundesligatrainer wäre froh eine so aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft zu haben. Von Beginn an schenkten sich beide Teams nichts und es war ein hart geführtes Spiel, was für uns immer noch ungewohnt ist. In der 22. Minute gelang Drensteinfurt das 1-0, allerdings waren wir davon unbeeindruckt, denn nur zwei Minuten später bot sich Rieke Lauxtermann die 1000 prozentige Chance als sie sich die Ecke aussuchen konnte, der Ball jedoch knapp links daneben ging. Ich raufte mir noch meine Haare, da war es wieder Rieke Lauxtermann, die mit unserer nächsten Chance durch einen unhaltbaren Schuss den verdienten 1-1 Halbzeitstand erzielte. In der Pause versuchte ich den Mädchen zu erklären das sie hier ganz nah dran sind den Favoriten gewaltig zu ärgern. Allerdings hatte ich das Gefühl, daß bei manchen die Kraft nicht reichen wird, vor allem da zwei Spielerinnen sich in der ersten Halbzeit sehr weh getan hatten und wir nur eine Reservespielerin hatten. Die zweite Halbzeit begann sehr schlecht für uns, da Drensteinfurt nur zwei Minuten nach dem Anpfiff mit 2-1 in Führung ging. Wer nun dachte wir brechen auseinander der sah sich getäuscht, die Mannschaft puschte sich selbst so hoch wie ich es noch nicht gesehen habe und es ging munter weiter. In der 40. Minute gelang Franzi Michel mit einem sehenswerten Heber über den Torwart der 2-2 Ausgleich. Jetzt war das Match an Dramatik nicht mehr zu überbieten und beide wollten nun gewinnen. Luisa Knippschild erzielte dann sieben Minuten vor dem Ende die nie für mögliche gehaltene, aber verdiente 3-2 Führung für uns. Es hätte mit dem Sieg auch geklappt, wenn wir 30 Sekunden vor dem Ende den Ball in die "Prärie" geschossen hätten, anstatt ihn quer zu spielen, denn genau da stand eine Spielerin aus Drensteinfurt und schoss den Ball zum für uns unfassbaren 3-3 mit dem Schlusspfiff ins Tor. Die meisten waren so fertig und enttäuscht, daß sie sich nur noch auf den Rasen haben fallen lassen. Liebe Mädchen: Ich kann Euch nur sagen, ihr habt heute keinen Sieg verschenkt, ihr habt einen Punkt gewonnen. Auch wenn wir ganz nah dran waren, so ist dieser Punkt wie ein Sieg, denn wer hätte vor dem Spiel gedacht das wir hier Unentschieden spielen. Ich als Euer Trainer und bestimmt auch die vielen anwesenden Eltern haben ein Wahnsinnsspiel gesehen und auf die gezeigte Leistung könnt Ihr wirklich stolz sein.
(dj, 26.09.2009) |
