Senioren
TuS 1
TuS 2
TuS 3
TuS 4
TuS AH
TuS Damen
 
Mädchen
U17-Mä
U15-Mä
U13-Mä
U11-Mä
U9-Mä
 
A-Junioren
A1
A2
B-Junioren
B1
B2
C-Junioren
C1
C2
C3
D-Junioren
D1
D2
D3
D4
D5
E-Junioren
U11
U11-2
U11-3
U11-4
U10
U10-2
F-Junioren
U9
U9-2
U9-3
U8
U8-2
Minis
U7
U7-2
U6
U5
Sponsoren
Autohaus  Ahlers Fiat und Alfa Romeo - Mehrmarken Service für FIAT und ALFA ROMEO
 
Sparkasse Münsterland Ost - Sparkasse Hiltrup
 
Anton Warzecha      PK Projekt-Kompakt - PK Projekt-Kompakt GmbH, Ingenieur-Dienstleistungen
 
Jungenblut - Ihr Bauspezialist - Maler und Gerüstbau
 
Team Escape Der original Escaperoom
 
Heimspiel online
 
BASF Coatings AG Hauptsponsor - Partner der Fußballabteilung des TuS Hiltrup
 
Container Jochum Mietcontainer
 
  willkommen  Impressum admin
News Druckansicht

Ein neuer Lotse ist an Bord

mehr...

Aufzeichnung eines am 26. Mai 2014 geführten Gesprächs mit Andreas Niehüser, dem Sportlichen Leiter unseres Jugendfußballs

„Ich möchte wieder dahin kommen“, sagt er zum Ende unseres Gesprächs, „dass ich sagen kann, ich mache mir zum Wochenende einen persönlichen Terminplan, ich möchte mir die B1 vom TuS angucken oder die C1, aber dann möchte ich auch gern mal wieder zum Preussen fahren, um mir dort beispielsweise ein Juniorenspiel gegen Eintracht Rheine anzugucken. Denn es ist ganz wichtig, anzusehen, was der Jugendfußball in der Spitze verlangt. Es reicht nämlich nicht aus, nur beim TuS ein richtig Guter zu sein, man muss auch über den Tellerrand hinaus schauen. Dann sieht man, dass woanders auch schöner Fußball gespielt wird. Und man behält den Respekt vor den Leistungen anderer, der verloren geht, wenn man nur auf seine eigenen Farben blickt.“

Bis er sich diesen Wunsch erfüllen kann, wird es aber wohl noch einige Wochen dauern, denn Voraussetzung dafür sei, dass es in unserem TuS-Jugendfußball einigermaßen rund liefe. Und das sei derzeit sein vorrangiges Ziel, führt er an.

Andreas Niehüser, der im Februar zunächst die Sportliche Leitung im Leistungsbereich unserer Fußballjugend übernahm, wenige Wochen später, bedingt durch den Rücktritt eines Jugendvorstandsmitglieds, die Sportliche Leitung der gesamten Fußballjugend auferlegt bekam, beschreibt zu Beginn unseres Gesprächs die Anforderungen, vor die er sich durch eben dieses Amt gestellt sieht. „Da ist in erster Linie die Aufgabe, lizensierte Trainer für unsere Teams zu gewinnen und neue Spieler vor allem für die A1 bis D1-Jugend.“ Er fühle sich insgesamt verantwortlich dafür, dass die Mannschaften „einen ersten Trainer, einen zweiten Trainer und einen Betreuer“ hätten, er fühle sich ferner in Absprache mit dem jeweiligen Trainer verantwortlich für die personelle Zusammensetzung der Mannschaften. Gerade dabei könne er gute Hilfen leisten, denn über die Jahre habe er immer wieder Jugendfußballspiele beobachtet und sich Namen von Jungen notiert, die ihm positiv aufgefallen seien. „Ferner“, so fährt er in seiner Aufgabenbeschreibung fort, „halte ich es für meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass uns keine Spieler verlassen. Denn wenn uns, wie das im letzten Jahr geschah, im Leistungsbereich zehn Spieler verlassen, dann entsteht uns eine empfindliche Qualitätslücke.“

Ob es denn auch seine Aufgabe sei, dafür zu sorgen, dass die im neuen Jugendkonzept genannten Ausbildungsrichtlinien verwirklicht würden, frage ich ihn. „So weit sind wir noch gar nicht“, antwortet er mir. „Wir haben im leistungsbezogenen Juniorenbereich nur zwei Trainer, die eine C-Lizenz besitzen. Das ist bei unseren Ansprüchen bei Weitem zu wenig. Das heißt also, dass wir unsere Trainer zunächst einmal intern fortbilden und dann darauf achten müssen, dass sie das Gelernte dann auch umsetzen. In einem zweiten Schritt muss dann die Trainerausbildung erfolgen. Und unsere Aufgabe ist es, dieses unseren engagierten Leuten zu ermöglichen. Daher werden wir vom 4. Oktober bis zum 11. Oktober einen C-Breitensport-Lehrgang anbieten. Und zum Sommer hin wollen zwei Trainer die C-Lizenz erwerben.“ Die Aus- und Weiterbildung der Trainer sei nach seiner Ansicht zunächst einmal zu leisten, erst dadurch könne die fußballerische Ausbildung der Jugendlichen fruchtbar ins Werk gesetzt werden.

„Ich bin damit angefangen, mir eine ganze Menge auf unserem Sportplatz anzugucken“, beschreibt Andreas seine Vorgehensweise zu Beginn seiner Tätigkeit im neuen Amt. „Ich habe mir dazu Notizen gemacht. Und nach drei, vier Wochen habe ich konkrete Aufgaben in die Hand genommen. Zuerst war ich vor die Aufgabe gestellt, neue Trainer für unserer Jugendmannschaften für das kommende Spieljahr zu gewinnen und zwar auch für die Teams des Breitensport- und des Grundlagenbereichs.“

„Dann habe ich einheitliche Vergütungsregeln für unseren TuS-Jugendfußball entwickelt“, erklärt er weiter. „Wenn jemand Zeit opfert, um sich in unsere Kinderund Jugendarbeit einzubringen, dann erhält er dafür monatlich ein kleines finanzielles Bonbon, ein Dankeschön. Erwirbt er eine Trainerqualifikation, wird das Bonbon ein kleines Stück größer. Und je höher seine persönliche Qualifikation ist, je höher die Liga ist, in der seine Mannschaft spielt, je älter die von ihm trainierten Jugendlichen sind, desto größer wird das Bonbon, das er erhält. Damit sollen Anreize gegeben werden, in der Aus- und Fortbildung nicht still zu stehen. Denn das wäre Rückschritt und nicht Fortschritt.“

Durchschnittlich 30 Wochenstunden arbeite er derzeit für unseren Jugendfußball. Neben den oben genannten Vergütungsregeln habe er Vorbereitungspläne für die Mannschaften entwickelt und Spielerbeobachtungskriterien für die Trainer. Und alles das erfordere sehr viele Gespräche mit Trainern oder mit Vorstandskollegen. „Doch ich sehe, dass es sich lohnt, diese Arbeit aufzuwenden; ich sehe Fortschritte und Licht am Ende des Tunnels. Ich glaube, dass ich bald weg komme von meinen 30 Wochenstunden, hin zu meiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich Fußballspiele zu beobachten. So zu beobachten, dass ich sagen kann, mich interessiert ´mal der eine Spieler oder der andere.“

Andreas fühlt sich akzeptiert von den Mitgliedern des Jugendvorstands und auch von den jugendlichen Fußballern. Durch seine Omnipräsenz im Stadion habe er erreicht, dass der Eindruck vor allem bei den Jugendlichen entstanden sei, endlich kümmere sich jemand intensiv um die Belange des Hiltruper Jugendfußballs. Und diese positive Meinung erleichtere ihm das Arbeiten.

„Ich bin sehr zufrieden damit, wie es bei uns läuft“, resümiert er. „Ich bin auch sehr zufrieden mit der sich abzeichnenden Besetzung für die kommende Spielzeit. Es sind zwar noch Baustellen zu bearbeiten, aber die Gespräche fruchten. Und ich habe auch den Eindruck, weil ich sehr gut zusammen arbeite mit den Verantwortlichen für unseren Seniorenfußball, dass wir eine Sprache sprechen. Dieses halte ich für unabdingbar. Dabei gucke ich nicht nur auf die erste Mannschaft, sondern auch auf die anderen Seniorenteams. Mit Timo Schubert haben wir einen Spieler der vierten Mannschaft, der die A2-Jugend trainiert, der mir ferner einen weiteren Seniorenspieler empfahl, der bereit ist, eine Breitensportlizenz zu erwerben und eine Jugendmannschaft zu trainieren. Das finde ich gut, das nenne ich gute Zusammenarbeit.

Man höre häufig, dass beispielsweise FC Gievenbeck oder Münster 08 Jugendliche mit materiellen Versprechungen anlockten, werfe ich ein. Das sei nicht richtig, entgegnet Andreas. Vielmehr sei es das Stützpunkttraining des Fußballkreises, das den Wunsch der Jugendlichen erhöhe, sich diesen Vereinen anzuschließen. Denn deren Mannschaften spielten in höheren Klassen und dies sei eben ein riesengroßer Anreiz für junge talentierte Spieler. Und auch darum sei es so wichtig, dass sich unsere TuS-Jugendmannschaften höher platzierten. „Allerdings muss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass in unserer ersten Mannschaft momentan acht Spieler sind, die in der Jugend unseres TuS nicht höher gespielt haben als Bezirksliga.“ Es gäbe also auch einen einfachen Weg hin zur Westfalenliga. Das setze allerdings voraus, dass den Jugendlichen und deren Eltern die Sicherheit gegeben würde, dass bei uns auch Leistungssport gefördert und nicht nur Breitensport betrieben werde.

Die Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Seniorenabteilung in unserer Fußballabteilung bezeichnet Andreas als sehr positiv. „Ich glaube, das hat sich im vergangenen Jahr positiv verändert. Da entsteht eine richtige Verzahnung.“

Wie lange er denn Sportlicher Leiter der Fußballjugend sein wolle, frage ich ihn. Darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht, antwortet er. Er habe sich aber das Ziel gesetzt, dass die A-, B- und C-Jugendmannschaften in der Landesliga spielen. Das könne der TuS bei der großen Zahl talentierter Spieler auch erreichen, das könne der TuS sich auch bei den vorhandenen Strukturen leisten. Mit den Jugendmannschaften in noch höheren Klassen spielen zu wollen, würde wahrscheinlich aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich sein.

„Ich glaube, eine Gemeinschaft lebt von seiner Basis. Nur wenn eine breite Basis vorhanden ist, kann man auch eine erfolgreiche Spitze erreichen.“ So antwortet Andreas, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob denn die Größe unserer Jugendabteilung möglicherweise ihren Erfolg behindere, schon allein deshalb, weil das Platzangebot im Hiltruper Stadion einfach zu klein sei für die Vielzahl der Mannschaften. Das sehe er anders, erläutert er und fügt als Beispiel an, dass sein Sohn Fabio als Jugendregionalligaspieler bei Preußen Münster erlebte, wie auf einem Spielfeld gleichzeitig vier Mannschaften trainierten. „Und das funktionierte. Ich glaube, der TuS Hiltrup bietet sehr gute Möglichkeiten, sehr gutes Training machen zu können.“

Andreas hält es für gut und wichtig, dass der TuS Hiltrup dem Qualitätsbündnis gegen sexualisierte Gewalt des Landessportbundes beitrat. „Sexuelle Gewalt hat im Fußball nichts zu suchen. Wenn derartige Dinge im Sportverein passieren, ist das dramatisch. Und darum müssen wir manchmal genauer hingucken, um vielleicht Hinweise dafür zu entdecken. Denn ich glaube, da werden Dinge kaputt gemacht, die werden das ganze spätere Leben nicht mehr gerade gebogen.“ Ich frage ihn, ob wir den denn auch entdeckten, der sich sexuelle Übergriffe auf Jugendlichen erlaubt. „Ich denke schon“, ist Andreas überzeugt. „Man muss aber ganz vorsichtig und sensibel sein.“ Denn schließlich gäbe es ja auch die umgekehrte Situation, dass man ungerechtfertigt beschuldigt würde. Aber stets gelte es: „Man muss wirklich immer wieder genau hingucken: Was macht der Trainer da? Was will er da?“ Andreas ist davon überzeugt, dass wir gemeinsam schon jene Menschen entdecken würden, die diesbezüglich Schlechtes im Schilde führten.

Der 54-jährige Andreas ist über 30 Jahre bei uns im TuS aktiv. Seine Zeit als Jugendfußballer verbrachte er bei Borussia Münster, wo er seinen ersten Trainerschein und den Jugendleiterhelferschein erworben hatte. Als 19-jähriger wechselte er zu uns. Er spielte bei uns aktiv in der zweiten und dritten Mannschaft. Seit dem Beginn seiner Zeit beim TuS trainierte er Jugendfußballmannschaften. „Ich bin angefangen mit einer C2, trainierte dann eine B2 und für acht Wochen eine A2. Dann ist der A1-Trainer gegangen und ich habe die A1 übernommen. Seit dem habe ich immer erste Mannschaften trainiert. Ich durfte mit einer C1 Meister werden und mit einer B1 Meister und Kreispokalsieger; da konnten wir Preußen Münster im Endspiel schlagen, ein Riesenerfolg für uns.“

Er ist verheiratet, hat eine 20-jährige Tochter, die Grundschullehrerin wird, und einen 18-jährigen Sohn, der im September nach bestandenem Abitur eine Ausbildung beginnt.

Andreas ist seit 26 Jahren in der Logistik beim Aschendorff-Verlag beschäftigt. „Ich gehe gerne lecker essen“, sagt er, als ich nach seinen Hobbys frage, „und ich reise gern, besonders Städtereisen machen mir sehr viel Spaß.“

Als ich dann nach seinem Lieblingsfußballer frage, gibt er eine überraschende Antwort: „Ich mag eigentlich den Profifußball überhaupt nicht. Ich gucke mir tausend Mal lieber ein Jugendspiel an als ein Spiel Atlético Madrid gegen Real Madrid.

Diese Gesprächswiedergabe schrieb Epi Bördemann

Quelle: TuS Aktuell Nr. 15


(ab, 06.06.2014)
[Zurück]

TuS Hiltrup 1930 e.v. online © 2020
- Impressum - Datenschutz