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Wie erstaunt war Sven, als er die Wohnung seines kürzlich verstorbenen Onkels Heinrich besichtigte, um den Nachlass zu ordnen. Nichts deutete auf eine geistige Verwirrung des Onkels hin, nichts auf seine körperliche Gebrechlichkeit. Alles war sauber und aufgeräumt. Und dennoch gewann Sven den sicheren Eindruck, in das Reich eines Verrückten eingedrungen zu sein. Beide ehemaligen Kinderzimmer standen hoch gepackt voll: Kleidung in vielen Größen, Schuhe, Geschirr und Gläser, Kosmetikartikel, Spiel- und Sportgeräte, Kinderspielzeug, Gesellschaftsspiele und Bücher, Briefmarken, Werbeartikel und vieles mehr.

Sven war ratlos. Gut, Onkel Heinrich war ein Familienmensch gewesen, der seine Kinder und Enkel, seine Nichten und Neffen und deren Kinder stets mit Geschenken zu Festtagen erfreuen wollte. Aber erklärte das sein irrsinniges Sammeln der vielen Geschenke? Und auch die Angewohnheit des Onkels, Geschenke sofort zu besorgen, wenn ihm die Wünsche eines Familienmitglieds bekannt geworden waren, konnte das Geschenkelager kaum erklären. Allenfalls ein kleiner Geschenkevorrat hätte sich da ansammeln können, aber nicht ein Sortiment in der Größe zweier Kinderzimmer.

Sven blieb ratlos, bis er in des Onkels Schreibtisch mehrere Ordner mit Briefen und Durchschriften, mit Notizen und Auftragsbestätigungen und Rechnungen fand.

Als er diese Akten durchgesehen hatte, wurde ihm klar: Irgendwann musste Onkel Heinrich Angst beschlichen haben, die Wünsche der zahlreicher werdenden Familienmitglieder nicht mehr pünktlich und korrekt erfüllen zu können. Es mag auch gewesen sein, dass ihm das Gehen im Älterwerden schwerer fiel. Jedenfalls begann er damit, die Geschenkartikel im Versandhandel zu bestellen. So hatte er es bequemer. Und durch das Recht, die Waren zurück zu senden, wenn sie nicht gefielen, waren seine Kaufrisiken auch sehr gering.

Was Heinrich aber wohl nicht bedachte, war, dass er bald nicht nur die Werbebroschüren und Kaufkataloge eines Versandhändlers zugeschickt bekam, sondern die von vielen Firmen. Und der Inhalt der Begleitschreiben zu diesen Broschüren war bald ganz persönlich auf Onkel Heinrich gemünzt.

Als fürsorglicher Opa wurde er angesprochen, als enthusiastischer Fußballfan, als warmherziger Familienmensch, als akribischer Briefmarkensammler, als belesener Romanversteher, als begeisterter Kinobesucher, als Theaterliebhaber, als …

Kurz: Die Kundenbetreuer der Versandhändler hatten gut spioniert, sie kannten Onkel Heinrich genau. Und sie wussten aus diesem Wissen großes Kapital zu schlagen.

Onkel Heinrich wurde systematisch ausspioniert, das sagt mir diese Geschichte.

Gewiss ist sie nicht typisch für unser tägliches Leben. Sie zeigt aber doch, was möglich sein kann, wenn der Schutz persönlicher Daten nicht gewährleistet ist.

Gewährleistung von Datenschutz ist also dringend angezeigt. Und die Tatsache, dass heutzutage Daten digitalisiert und für das menschliche Auge daher unsichtbar sind, macht den Datenschutz noch viel dringlicher.

Jedes unserer Mitglieder hat einen Anspruch darauf, dass seine persönlichen Daten geschützt sind und nicht in fremden Besitz geraten. Jedes unserer Mitglieder hat auch einen Anspruch darauf, dass sein Persönlichkeit und sein Leben vor unerwünschten Daten geschützt werden.

Dass uns das nicht leeres Gerede ist, sondern dass es uns ernst damit ist, haben wir durch die Einsetzung eines Datenschutzbeauftragten gezeigt.

Raphael Richter wird sich in die Materie einarbeiten und wird gegebenenfalls Vorschläge machen zur Sicherung unserer persönlichen Daten.

Somit haben wir eine Stabilitätsdecke in unser TuS-Haus eingezogen.

Darüber freue ich mich riesig.

Es grüßt dich herzlich, dein
Epi Bördemann
- Vorsitzender -

Unser Vorsitzender steht gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Sprecht mit ihm, vielleicht wollt und könnt ihr auch mithelfen.

Die nächsten Sprechstunden im Büro der Fußballabteilung
im Stadion Hiltrup-Ost (Glasurit-Arena):
Donnerstag, 10. April, und am
Dienstag, 15. April,
jeweils um 18.30 Uhr.


(ab, 04.04.2014)

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