MÜNSTER Nüchtern betrachtet lässt sich die Vorbereitungsbilanz des TuS Hiltrup sehen. Dem Finaleinzug beim Tuja-Cup folgte der 2:1-Sieg im Westfalenpokal über den Oberligisten Westfalia Rhynern. Erst der Blick auf den Kader verrät, wie schwer es Trainer Martin Kastner hatte – und immer noch hat.Von Martin Maly  (Foto: Jean-Marie Tronquet)

Das Lazarett ist manchmal größer als die Ersatzbank. Immer noch schüttelt Kastner den Kopf über „die kuriosesten Verletzungen“. Tim Bothen,„einer unserer wichtigsten Spieler“, schlitzte sich beim Sprung in den Kanal den Fuß auf und fällt nach zwei Operationen noch lange aus.

Königstransfer Michael Fromme erlitt bei einem Fahrradsturz einen Haarriss im Schlüsselbein. Alexander Nowitzki klagt seit Wochen über Kreislaufbeschwerden. Rainer Welke hat Leistenprobleme.

Erwungene Verjüngungskur

Notgedrungen geht Kastner neue Wege, gibt jüngeren Spielern die Chance, sich zu empfehlen. Und: „Die haben ihre Sache gut gemacht.“ Gegen Westfalia Rhynern im Westfalenpokal war die Startelf laut Trainer-Rechnung im Schnitt 23,7 Jahre jung.

Empfehlen konnte sich in der Vorbereitung Neuzugang Mohammed Rammal, der als Profi im Libanon gekickt hat. Der laufstarke 26-Jährige ist heißer Anwärter auf die Position im defensiven Mittelfeld neben Diogo Castro.

Überragende Fitness

„Er bringt eine überragende Fitness mit“, sagt Kastner. Jedoch ist Rammal mit seinen 1,68 Metern ein ganz anderer Spieler als dessen 1,90 Meter großer Vorgänger Tim Hagedorn.

Vorne ist mit Ulrich Kockmann (zu Preußen II) ein Leistungsträger und Führungsspieler gegangen, den der Klub nicht eins-zu-eins ersetzen konnte. „Fromme ist kein Stürmer, eher ein torgefährlicher Zehner“, erklärt Kastner.

Langsam kann der Coach aufatmen. Mit Gunnar Weber, Christoph Lübke und Antonio Reyes sind drei wichtige Akteure zum Saisonstart zurück. Der Kader ist stärker und ausgeglichener“, so der Coach, der den siebten Platz aus dem Vorjahr bestätigen, lieber noch toppen will.

Quelle: MZ Münster