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Über Fußballweise und darüber, wie man es wird

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Liebend gern schaue ich mir ein Fußballspiel alleine an. Ohne Gespräche führen zu müssen, kann ich so die taktischen Ausrichtungen der Mannschaften ergründen und versuchen, deren Erfolgchancen zu bewerten. Ich kann mich erfreuen an gelungenen und offenbar einstudierten Spielkombinationen und mich ärgern darüber, wenn der Spielfluss abrupt abbricht, weil Spieler eines Teams sich fußballerisch nicht richtig verstehen. Innerlich kann ich jubeln über technische Kabinettstückchen einzelner Akteure, doch genau so heftig kann ich schimpfen, wenn ich Fehler zu sehen bekomme, die Anfängern schon anzukreiden wären. Kurz, liebe Leserin, lieber Leser: Du siehst, so ein Fußballspiel beschäftigt mich schon sehr. Und diese Beschäftigung bereitet mir Genuss und Zufriedenheit, vor allem, wenn ich sie ungestört erlebe.

Eigentlich war das schon immer so. Schon als Jugendobmann suchte ich gern die Einsamkeit am Fußballfeld. Das gelang zwar damals nicht immer , weil ich in der Führungsfunktion stets auch organisatorische Fragen zu besprechen hatte. Umso glücklicher war ich aber, wenn ich meine Art, Fußball zuzusehen, dennoch verwirklichen konnte. Und umso glücklicher bin ich darüber heute, dass mir das leichter gelingt als damals, weil ich die Zwangsjacke terminlicher Organisation nicht mehr so eng verspüre, vor allem dann nicht, wenn ich ein Fußballspiel ansehe. Und so stehe ich heute freudig und glücklich am Fußballfeld, wiewohl es gewiss so aussieht, als fühlte ich mich einsam und verlassen so.

Ich meine außerdem, gerade meine selbst gewählte Isolation, setzte mich in den Stand, die Schönheit und die Spielkultur eines Fußballspiels in seiner Gänze zu erfassen. Diese meine feste Überzeugung erhält jedoch bisweilen tiefe Kratzer, wenn ich den Spielurteilen der beiden Fußballveteranen Horst und Winnie lausche.

So jüngst, als ich meiner großen Freude Ausdruck gab über den gelungenen Torschuss eines Spielers unserer TuS-Ersten. Sicher sei das schon ein bemerkenswert präziser Schuss gewesen aus 12 Metern Torentfernung, so antworteten die beiden unisono, und dass der Ball kraftvoll ins lange Toreck der gegnerischen Mannschaft eingeschlagen sei, wäre sehr erfreulich. Dennoch dürfe man den Torschuss nicht gar so euphorisch loben, wie ich das täte, denn eigentlich sei er zu flach angesetzt gewesen. In Kniehöhe des Gegners habe er geschossen werden müssen. Dann hätte nämlich nie eine Chance zur Abwehr bestanden, weil jeder Fußballer gerade in der Höhe der Knie in seinem Bewegungsradius natürlicher Weise eingeschränkt sei. So sei es also auch großes Glück gewesen, dass der Ball im Netz gelandet sei.

Eine ähnliche Korrektur meiner Ansicht musste ich vor einigen Monaten hinnehmen. Da freute ich mich riesig darüber, dass einer unserer TuSler zwei Gegenspieler durch geschickte Dribblings mehrfach narrte. Dass er dann den Ball an einen dritten Gegenspieler verlor, trübte meine Bewunderung nicht wirklich, denn meine Bewunderung war zu groß. Winnie jedoch winkte müde ab, als ich ihn anstrahlte, und verzog missbilligend seine Miene. Das sei doch arg kontraproduktiv , was unser Spieler daher zauberte. Die gegnerischen Spieler hätten doch so die Zeit gehabt, in Ballnähe personelle Überzahl zu gewinnen. Und so sei es zwangsläufig zum Ballverlust für unser Team gekommen. Brotlose Kunst habe uns unser Akteur also vorgeführt und eben nicht erfolgreichen Fußball.

Im Vorjahr freute ich mich über einen guten Angriff unseres Teams, der nur unglücklich nicht zu einem Tor verwertet werden konnte.

Da war unser Stürmer am heraus laufenden Torhüter knapp gescheitert. Den abgeprallten Ball wollte unser aufgerückter Mittelfeldspieler vehement ins Netz knallen, traf aber nur einen herbei springenden Gegenspieler. Der Ball prallte ins Mittelfeld und konnte dort von dem gegnerischen Stürmer zu einem Angriff auf das Tor unserer Mannschaft verwertet werden. Da sähe ich mal wieder, kritisierte Horst und missbilligte meine Freude, wie wichtig das „Verschieben“ der Mannschaftsteile sei. Wäre unsere Viererkette nämlich auch mit nach vorn gerückt, dann hätte gewiss noch eine große Tor-Schusschance bestanden. Da die Abwehr aber hinten geblieben sei, sei ein Loch entstanden und die Chance sei kläglich vertan worden.

Ich gebe es zu: Diese oder ähnliche Fußballweisheiten der beiden imponieren mir jedes Mal sehr. Und zweitens bin ich froh, Horst und Winnie zu kennen, denn ihre Einlassungen erweitern meinen Fußballhorizont enorm. Und daher frage ich mich, ob vielleicht mein Zuschauerverhalten mich daran hindert, selbständig zu derartigen Fußballweisheiten zu gelangen. Denn in der Einsamkeit gedeihen grandiose Einsichten wohl schwer. Meine beiden Kumpel verhalten sich da ganz anders, wie ich schon oftmals beobachtete. Sie gehen ständig am Platz herum, schauen mal von hier dem Fußballspiel zu, mal von dort. Und zudem sprechen sie viel mit anderen Zuschauern, mal mit diesem, mal mit jenem. Und gewiss sprechen sie über das gerade laufende Spiel; ihre Gesten deuten unmissverständlich darauf hin.

Ihre Methode wird Horst und Winnie möglicherweise nicht zu Fußballweise gemacht haben, sie wird aber ständig dazu beitragen, das sie Fußballweise sind. Und daher möchte ich Dir empfehlen, wie Winnie und Horst das Gespräch mit Mitmenschen zu suchen und den Standpunkt auch mal zu wechseln. Das ist es nämlich, was Dich zu einem Fußballweisen macht. Aber nicht nur zu einem Fußballweisen!

Herzlichst, Dein
Epi Bördemann
- Vorsitzender -

Meine nächsten Sprechstunden
im Büro der Fußballabteilung:

Freitag, 2. November, 17.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag, 8. November, 19.30 - 20.30 Uhr


(ab, 25.10.2012)
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