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Fußballweise

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Am letzten Sonntag sah ich sie wieder in unserem Stadion, jene Fußballweisen, leicht ergraut, gerade dem Altherrenalter entwachsen oder kurz vor dieser Altersgrenze stehend, die vom Fußball alles wissen, alles kennen, alles können. Sie fachsimpeln, sie gestikulieren, sie geben Rat und Anweisung. Sie reklamieren technische Raffinesse und filigrane Beherrschung des Balles, sie fordern taktische Intelligenz und überragenden Spielwitz, sie erwarten kraftvollen Einsatz und mutigen Kampf.

Kurz: Es fällt schwer, den Ansprüchen dieser Fußballweisen zu genügen!

Wenn ich das könnte, ich würde sie malen. Da ich das nicht gut kann, will ich sie beschreiben!

Zum Beispiel Heinrich P. Er favorisierte die butterweiche Flanke von ganz außen. Sie war für ihn das Nonplusultra des erfolgreichen Fußballspiels. Der Ball blieb lange in der Luft, so dass die Stürmer als potentielle Empfänger und Verwerter der Flanken an die richtige Position laufen konnten. Und so verlangte Heinrich während des gesamten Spiels die butterweichen Flanken. Dass der darauf folgende Kopfstoß oder der Schuss aufs Tor von geringer Kraft war, weil ja die Flanke ja schon wenig Geschwindigkeit hatte, dass ferner gleichzeitig auch die Abwehrspieler viel Zeit hatten, sich zur Verhinderung des Torschusses zu positionieren, dass daher die scharfe Flanke von außen viel mehr Erfolg versprach, all´ dass interessierte Heinrich nicht: Er verlangte stets seine butterweichen Flanken. Und als es einmal in einem Spiel gleich dreimal gelang, solch´ butterweiche Bälle zu Torerfolgen zu nutzen, da war das für Heinrich so, als liefe Wasser hektoliterweise über seine Mühlen. Und es bestärkte ihn, noch nachhaltiger für die butterweiche Flanke zu mosern.

Oder Anton W. Er propagierte und verlangte das Krafttraining. Für ihn war ein Fußballer nur ein echter Fußballer, wenn er mehrmals pro Woche vielleicht sogar ständig - Bleiwesten anzog zum Trainieren. Das mache aus Memmen Kämpfer, die vor Kraft strotzten, das mache aus Bubis Männer, die den Sieg erstreiten könnten, das mache aus einer Kombo eine Mannschaft mit echten Siegchancen. Und so nörgelte Anton immer, wenn ein Akteur seiner Mannschaft einen Zweikampf verlor oder im Sprint dem Gegenspieler unterlegen war. Daran könne man sehen, dass nicht hart genug trainiert würde, war seine lautstark geäußerte Meinung. Dass das Training in Bleiwesten ein sinnvolles Üben raffinierter Spielzüge eher behindert, dass die Spieler nach derartigem Training eher müde und zur Aufnahme taktischer Belehrungen nicht mehr bereit sind, dass Orthopäden vor dem Training in Bleiwesten warnten, weil das Rückgrat der Spieler geschädigt werden könnte, all´ diese Bedenken gelangten nicht in Antons Kopf. Er forderte das Krafttraining als unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg einer Mannschaft. Und als es dann seinem Team einmal gelang, mit viel Einsatz und großem Kampf in den letzten zehn Spielminuten aus einem 0:1 ein 2:1 zu erzwingen, da empfand Anton das als eine Bestätigung seiner Forderung. Und fortan rief er um so lauter nach seinem Krafttraining.

Oder Theodor N. Für ihn war der Spielmacher im Mittelfeld der Garant für den Sieg, der Denker und Lenker, der den Ball forderte, umsichtig in die Runde blickte und dann den Zuckerpass spielte. Dass das Spiel dadurch langsam wurde, so dass der Gegner sich darauf einstellen konnte, dass es keine Überraschungen bot und ausrechenbar wurde, das sah Theodor nicht. Für ihn gehörte der Spielmacher zum Spiel wie der Motor zum Auto. Entsprechend verärgert war Heinrich, wenn der zum Spielmacher Erkorene einen rabenschwarzen Tag erwischte oder wenn gar ein Spielmacher fehlte. Und als es dann in einem Spiel einem Spielmacher gelang zwei Pässe so genau zu spielen, dass Stürmer sie zu Torerfolgen nutzten, da fühlte Theodor sich wie im siebten Himmel.

Zugegeben: Das waren drei verschrobene Fußballweise.

Aber ich muss ja noch weiter beschreiben:

Der butterweiche Heinrich war sich nicht zu schade, auch als Linienrichter zu fungieren. Krafttraining- Anton fuhr die Spieler seines Teams regelmäßig zu den Auswärtsspielen. Und Spielmacher Theodor sorgte für die Halbzeitgetränke und für den Imbiss nach dem Spiel.

Und darum sage ich: Solche Fußballweisen braucht jeder Club, gewiss oft nörgelnd und meckrig, auch verschroben, aber eminent hilfreich. Auch wir haben solche Fußballweisen, aber wir benötigen noch viel viel mehr.

Vielleicht bist du, liebe Fußballfreundin, lieber Fußballfreund, ja auch ein Fußballweiser oder willst es bald werden.

Herzlich grüße ich, dein
Epi Bördemann
- Vorsitzender -

Meine nächsten Sprechstunden in der Glasurit-Arena:

Dienstag, 27. März, 18.30-19.30 Uhr
Montag, 2. April, 17.00-18.00 Uhr
Donnerstag, 5. April, 18.30-19.30 Uhr


(ab, 24.03.2012)
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