Die Fachleute des westfälischen Verbandes (FLVW) haben die Zahlenspiele für das Wettrennen in der nächsten Fußballserie ausgeklügelt und veröffentlicht. Wie berichtet wird es zur Serie 2012/13 keine NRW-Liga mehr geben, weil die neue Regionalliga West die höchste Klasse des westdeutschen Verbandes wird. Die drei Landesverbände steuern dann eigene höchste Ligen.

Laut DFB-Beschluss werden am Ende der nächsten Regionalliga-Saison, der letzten alten Zuschnitts, die sportlichen Absteiger in der neuen Regionalliga aufgenommen. Sie kippen also nicht runter in die neuen Oberligen der Landesverbände. Der SC Preußen muss sich dem Rennen nicht mehr stellen, RW Essen und Germania Windeck als aktuelle Aufsteiger aus der NRW-Liga sind dabei.

Extra-Chance für Westfalenliga-Meister

Die Meister der beiden Westfalenligen – in der Staffel 1 spielen die U23 des SCP, der 1. FC Gievenbeck und Aufsteiger TuS Hiltrup -, der Niederrhein- und der Mittelrheinliga spielen in 2012 in einer Qualifikation gegen NRW-Ligisten um die freien Plätze in der Regionalliga West, die mindestens 18 Mannschaften stark sein darf. Das ist eine ziemlich einmalige Zusatzchance für Sechstligisten - es bietet sich die Gelegenheit zum Zwei-Klassen-Sprung.

Für die gesamte Auf- und Abstiegsregelung der Ligen ist insgesamt entscheidend, wie viele NRW-Ligisten in 2012 aus Westfalen in ihren Landesverband zurückkommen. Aus dem FLVW-Bereich spielen in der neuen Saison Siegen, Hüls, Herne, Schermbeck, vielleicht Rhynern (Hamm) und Aufsteiger Dornberg die letzte Spielzeit mit.

Unterhalb der Oberliga wird es im westfälischen Bereich zwei Westfalenligen (zu je 16 Vereinen) geben, schließlich nur noch vier Landesligen zu je 16 Klubs und nur noch zwölf Bezirksligen mit je 18 Teams.

Alle Möglichkeiten zum Auf- und Abstieg sind durchgespielt und vom Verband in einer umfangreichen Dokumentation zusammengefasst worden. Der FLVW bietet die Infos auf seiner Homepage als Download an.

Quelle: Echo Münster

Vereine fischen im Trüben - viele Fragen bleiben unbeantwortet

Münster - Wenn Fußballer in eine neue Saison starten, dann wissen sie in der Regel ziemlich genau, welchen Platz sie am Ende belegen müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. In der kommenden Spielzeit wird das anders sein, dann werden die Vereine quasi im Trüben fischen.

Grund ist die vom Fußball- und Leichtathletik-Verband beschlossene und von der Ständigen Konferenz inzwischen verabschiedete Spielklassenreform. Diese sieht ab der Saison 2012/13 unter der dann fünfgleisigen Regionalliga (4. Liga) eine fünfte Spielklassenebene mit einer Klasse vor. Das wird die neue Oberliga Westfalen sein, die quasi die NRW-Liga ersetzt und der 18 Vereine angehören werden.

Darunter gibt es als sechste Spielklasse zwei Westfalenligen mit jeweils 16 Vereinen. Siebte Spielklasse wird in Zukunft die Landesliga sein, die dann nur noch in vier (statt bisher fünf) Staffeln spielt, und achte schließlich die Bezirksliga. Hier wird die Zahl der Staffeln von bisher 15 auf 12 reduziert, dafür werden allerdings pro Staffel 18 statt bisher 16 Vereine spielen.

Das alles war in seinen Grundzügen schon seit einiger Zeit bekannt. Neu ist allerdings, wie die einzelnen Staffeln „gefüllt“ werden sollen. Das beschloss der Verbands-Fußball-Ausschuss am vergangenen Freitag. Wobei allerdings die Bandbreite der Möglichkeiten enorm groß ist. So kann in der Westfalenliga zum Abschluss der Saison 2011/12 im günstigsten Falle schon Platz zehn reichen, um den Sprung in die Oberliga zu schaffen.

Dies wäre der Fall, wenn die beiden Meister in einer Relegationsrunde den Sprung in die Regionalliga schaffen und kein NRW-Ligist in die neue Oberliga eingegliedert werden muss (was allerdings mehr als unwahrscheinlich ist). Im schlechtesten Fall könnte es für die 36 Mannschaften, die in der kommenden Spielzeit in den beiden Staffeln der Westfalenliga spielen, aber auch nur acht Plätze in der neuen Oberliga geben. Dieser „Worst Case“ träte ein, wenn beide Meister in der Regionalliga-Relegation scheitern und acht NRW-Ligisten in die Oberliga eingegliedert werden müssten.

„Natürlich wissen wir, dass die getroffenen Entscheidungen nicht optimal sind, bisher konnte mir aber auch niemand sagen, wie die beschlossene Spielklassenreform besser hätte umgesetzt werden können“, so Thomas Berndsen, der beim Fußball-und Leichtathletik-Verband Westfalen als Abteilungsleiter für den Bereich Fußball zuständig ist.

Ausdrücklich weist er in diesem Zusammenhang auf einen Punkt hin: „Für die Auf- und Abstiegsregelung insgesamt ist entscheidend, wie viele NRW-Ligisten aus Westfalen am Ende der Saison 2011/12 in den Landesverband zurückkehren.“

Entsprechend umfangreich seien die Zahlenspiegel der Auf- und Abstiegsregelung. Nachgelesen und heruntergeladen werden kann dieses Zahlenwerk im Übrigen im Internet unter www.flvw.

VON UWE PEPPENHORST, MÜNSTER

Quelle: WN Münster