Endlich rollt der Fußball wieder über den grünen Rasen, endlich kann ich wieder schauen, was unsere Fußballerinnen und Fußballer so spielen, endlich kann ich mir wieder Gedanken machen zu unserem Fußball und zu unserem Verein und endlich kann ich diese Gedanken auch wieder in der Stadionzeitung äußern. Schön, schön, schön und nochmals schön!

Diesmal sah ich unseren beiden C-Jugendteams zu. Beide Mannschaften hatten sich gegenüber der Hinspielrunde, in der ich sie jeweils einige Mal spielen sah, stark verbessert, in technischer und spielerischer Hinsicht, vor allem aber in ihrem taktischen Verhalten.

Zum Spiel der C2 kam ich, als die gegnerische Mannschaft gerade ein Tor erzielte. Es war der Ausgleich zum 2:2, was ich aber zunächst nicht wusste und auch nicht erfragte. Denn das mach´ ich oft sehr gern, dass ich, ohne mich um den Spielstand zu kümmern, nur das Spiel auf mich wirken lasse. Und dann versuche ich, am Verhalten der Akteure abzulesen, wer denn wohl in diesem Spiel die Führung hält. In dem besagten Spiel unserer C2 tippte ich darauf, dass der Gegner in Führung läge, und ich tippte auf ein klare Führung. Nach dem von mir beobachteten Treffer agierte die Mannschaft nämlich dominant, ich wartete eigentlich nur auf ihre nächsten Tore.

Plötzlich jedoch kam die TuS-C2 auf, wurde gleichwertig und schließlich überlegen. Einige Auswechslungen und taktische Umstellungen hatten das bewirkt. Plötzlich erreichten sie das, was erfolgreiche Mannschaften stets anstreben: In Ballnähe waren sie oft personell überlegen und oft standen einzelne Spieler vollkommen frei.

Der Umschwung wunderte mich. Und so erfragte ich den Spielstand und war verblüfft: 2:2 stand das Spiel.

Und die Hiltruper gewannen es. Nicht glücklich gewannen sie, sondern zwangsläufig: Sie wurde überlegen und die gegnerischen Spieler immer mehr verunsichert.

Die bessere Taktik bescherte unserer C2 meines Erachtens nach den Sieg. Und ein kluges taktisches Verhalten brachte anschließen auch unserer C1 einen Erfolg, obwohl das Spiel gegen den souveränen Spitzenreiter der Bezirksliga 0:2 verloren ging.

Vom Anfang an war das Hiltruper Spiel darauf konzentriert, Torerfolge der Gegner zu verhindern. Und das ging lange Zeit gut. Gut ging das nicht, weil sie stur eine Abwehrwand aufgebaut hätten, nein, sie griffen auch an und beschäftigten die Gegner. Gut ging es lange Zeit vor allem, weil sie sich auf Zweikämpfe und direkte Duelle mit Gegenspielern kaum einließen. Technisch waren die Hiltruper ihren Kontrahenten unterlegen, Paroli boten sie ihnen dennoch lange Zeit, weil sie diszipliniert ihre Mannschaftspositionen einhielten und wenig spielerisches Risiko eingingen.

Durch taktische Disziplin, so mein Fazit, errangen unsere C-Jugendlichen Erfolge, denn auch das 0:2 der C1 ist ein Erfolg, endete doch das Hinrundenspiel 0:19.
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Am Abend zuvor wurde in einem Gespräch zwischen Jugendtrainern festgestellt, dass es der fußballerischen Fortbildung von Jugendspielern kaum zuträglich sei, sie allzu sehr einer taktischen Disziplin zu unterwerfen. Ihrer spielerischen Entwicklung, der Erweckung ihres Talents, der Ausformung ihrer fußballerischen Intelligenz würde das nur schaden.

Handelten unsere Trainer also kontraproduktiv, als sie ihren Jungen taktische Disziplin abverlangten?
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Als B-Jugendlichem mit bescheidenen Fußballfähigkeiten wurde mir vom Trainer aufgetragen, den gefährlichsten Stürmer unserer Spielklasse „hauteng“ zu bewachen. Er dürfe kein Tor gegen uns erzielen, erst dann hätten wir reale Siegschancen. Ich war sehr stolz über diesen Auftrag und habe mich während des ganzen Spiels sehr bemüht, ihn erfolgreich zu erfüllen. Ich weiß zwar heute nicht mehr, wie das damalige Spiel endete, ich weiß aber noch sehr genau, dass ihm, dem weithin gefürchteten Torschützen, in diesem Spiel kein Treffer gelang.
Und das stimmt mich heute noch froh, vor allem dann, wenn ich ihn sehe. Denn er ist auch noch in der Fußballszene des Münsterlands aktiv.
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Ich hoffe, dass unsere C-Jugendlichen sich freuen über ihren Erfolg. Ihre spielerische Entwicklung wird das befördern, denn durch Freude entwickelt sich Motivation und Motivation bewirkt strebsames Mühen. Die Feststellung der Jugendtrainer bleibt natürlich davon unberührt: Ein starres taktisches Korsett hemmt die Ausbildung spielerischer Fähigkeiten. Na klar! Aber ohne kluge Taktik geht's auch nicht!

In diesem Sinne:

Euch alles Gute,
Euer Epi Bördemann
- Vorsitzender -