Sonntag ist die Pause vorbei, nach Lage der Dinge wird auch in der Fußball-Landesliga wieder gespielt. Was sich im münsterischen Teamquartett im Winter tat und welche Ziele die Klubs anvisieren, sagten uns die Kapitäne des TuS Hiltrup, des SC Münster 08, des BSV Roxel und des VfL Wolbeck.
TuS Hiltrup: Yannick Gieseler
Kalt-Start ins Fußball-Jahr 2011: Zu früh, oder scharrt Ihr schon mit den Stollen?
Gieseler: „Für uns kommt der Start ein bisschen zu früh. Eine Woche Training mehr hätten wir brauchen können. Die Vorbreitung war holprig, der Kader wurde immer kleiner. Uns fehlt noch was zur richtigen Verfassung.“
Was ist im Team anders als 2010, was gleich geblieben?
Gieseler: „Wir haben nicht nur Weverson verloren, der Kader insgesamt ist deutlich kleiner geworden. Geblieben sind die gute Stimmung, die Taktik und der unbedingte Wille, ganz oben anzugreifen.“
Was kann helfen, nach der langen Pause schnell wieder den Rhythmus zu finden?
Gieseler: „Ein Dreier in Wolbeck.“
Welche Ziele habt Ihr Euch gesteckt, wo warten Schwierigkeiten bei der Umsetzung?
Gieseler: „Wir wollen mit gutem Fußball überzeugen und am Ende oben dabei sein, unter den ersten drei Mannschaften. Schwierigkeiten kann es geben, weil der Kader deutlich ausgedünnt wurde und wir auch Verletzte zu beklagen haben. Personell ist es nicht so, wie es sein muss. Uns fehlen Alternativen auf der Bank.“
08-Kapitän Artur Miske: "Keine richtige Pause gehabt"
SC Münster 08: Artur Miske
Kalt-Start ins Fußball-Jahr 2011: Zu früh, oder scharrt Ihr schon mit den Stollen?
Miske: „Man weiß ja nicht wirklich, wo man steht. Wir hatten eigentlich gar keine richtige Pause, wir haben viele Hallenturniere gespielt und früh wieder trainiert. Anfangs konnten wir ja nur Lauftraining machen – wir haben gut was getan, aber ich muss noch warten. In Nienberge habe ich mir eine Prellung am Knöchel geholt und muss bestimmt noch ein oder zwei Wochen zusehen.“
Was ist im Team anders als 2010, was gleich geblieben?
Miske: „Personell gesehen haben wir mit Hamza Kaya einen uns gut bekannten Spieler dazu bekommen. Ich denke, im spielerischen Bereich sind wir top, aber es muss eben auch kämpferisch stimmen. Bei uns ist vieles oft von der Tagesform abhängig – manchmal weiß man erst vor dem Anpfiff, wie wir so drauf sind.“
Was kann helfen, nach der langen Pause schnell wieder den Rhythmus zu finden?
Miske: „Da wir ja fast keine Pause hatten, sind wir auch nicht ins Loch gefallen. Wir müssen schnell daran arbeiten, konstanter zu werden. Diese Rolle haben wir bisher noch nicht ausfüllen können, da fehlt uns noch ein Stück.“
Welche Ziele habt Ihr Euch gesteckt, wo warten Schwierigkeiten bei der Umsetzung?
Miske: „Vor der Saison wollten wir unter die ersten Sechs – jetzt müssen wir zusehen, erst einmal weiter nach oben zu kommen. So weit es geht – einstellig sollte unsere Platzierung am Ende schon sein. Das Potenzial dazu haben wir ganz sicher, aber um klettern zu können, muss schon eine kleine Serie her.“
Roxels Mannschaftsführer Dirk Marquardt: "Wir sind sicher, dass wir nicht absteigen."
BSV Roxel: Dirk Marquardt
Kalt-Start ins Fußball-Jahr 2011: Zu früh, oder scharrt Ihr schon mit den Stollen?
Marquardt: „Ein bisschen von beidem: Wir sind ja schon Anfang Januar wieder ins Training eingestiegen und hatten kaum Winterpause. Trotzdem kann’s jetzt ruhig wieder losgehen, auch wenn das Wetter für Fußball ja noch nicht ideal ist. Ich persönlich kann es kaum erwarten, wieder zu spielen!“
Was ist im Team anders als 2010, was gleich geblieben?
Marquardt: „2010 fehlte uns am Ende das Selbstvertrauen. Das haben wir uns aber in der Vorbereitung und im Training wiedergeholt. Daher gehe ich davon aus, dass 2011 in diesem Punkt anders wird. Die Stimmung im Team ist momentan gut. Wir sind sicher, dass wir da unten rauskommen und nicht absteigen.“
Was kann helfen, nach der langen Pause schnell wieder den Rhythmus zu finden?
Marquardt: „Gerade für uns wird es wichtig sein, im ersten Spiel am Sonntag zu punkten, das würde uns natürlich in die Karten spielen. Auch wenn’s gleich in Heiden beim Spitzenreiter Viktoria losgeht. Mittelfristig hoffe ich, dass sich das Wetter bessert. Kunstrasen hat so seine Tücken, wir haben es lieber, wenn man nicht viel Glück braucht, sondern ordentlich Fußball spielen kann.“
Welche Ziele habt Ihr Euch gesteckt, wo warten Schwierigkeiten bei der Umsetzung?
Marquardt: „Wir haben 15 Punkte aus 15 Partien geholt, deswegen haben wir uns vorgenommen, in der Rückrunde wesentlich besser zu spielen und abzuschneiden. In der Hinrunde hatten wir auch viele Verletzte, jetzt hoffen wir, dass Julian Seeger und Fabian Frönd möglichst schnell wieder zum Kader stoßen können. Schwierig wird es, wenn wir einen schlechten Start in die Rückrunde erwischen, denn dann kommt schnell wieder Druck auf. Das können wir nicht gebrauchen!“
VfL-Kapitän Felix Honermeyer: "Mehr unerfahrene, aber motivierte Leute im Kader."
VfL Wolbeck: Felix Honermeyer
Kalt-Start ins Fußball-Jahr 2011: Zu früh, oder scharrt Ihr schon mit den Stollen?
Honermeyer: „Wir freuen uns schon – und haben die Hoffnung, endlich mal wieder einen Rasen zu sehen. Die Vorbereitung kommt einem ja immer lang vor, diesmal auch. Wir sind extrem heiß und ich glaube, dass es für uns gut ist, gleich gegen den TuS Hiltrup spielen zu müssen. So sind alle zusätzlich motiviert.“
Was ist im Team anders als 2010, was gleich geblieben?
Honermeyer: „Wir haben deutlich mehr unerfahrene Spieler im Kader. Wir setzen ja auf ganz junge Leute, notgedrungen. Diese Spieler sind garantiert sehr motiviert, das kann uns helfen. Wir haben 2010 gegen Ende der Hinrunde nachgelassen, aber dass wir gegen gute Teams gepunktet haben, gibt und Selbstbewusstsein. Wir passen uns augenscheinlich dem Niveau des Gegners an. Insgesamt sind wir relativ optimistisch.“
Was kann helfen, nach der langen Pause schnell wieder den Rhythmus zu finden?
Honermeyer: „Wir haben die Tests nicht so überragend gespielt, aber das war vor der Saison nicht anders. Wir haben uns damals schnell gesteigert, darauf setze ich jetzt auch. Eine Punkteteilung mit dem TuS kann ein Schwunggeber für uns werden.“
Welche Ziele habt Ihr Euch gesteckt, wo warten Schwierigkeiten bei der Umsetzung?
Honermeyer: „Wir wollen den Ligaerhalt – und müssen den mit etlichen jungen und unerfahrenen Leuten erreichen. Aber wie gesagt, diese Spieler wollen etwas bieten im Seniorenbereich und das kann uns nur helfen.“
Thomas Austermann / Lutz Hackmann