MÜNSTER Es muss nicht gegen die familiäre Identifikation münsterscher Kicker sprechen, dass sie dem Verwandtschaftstreffen am 2. Weihnachtstag in schöner Regelmäßigkeit entfliehen. Aber nach zwei Tagen im Kreise der Liebsten ist die fußballerische Abwechslung durch die Stadtmeisterschaft offenbar sehr willkommen.

„Am 26. ist die Halle fast immer voll“, sagt Helmut Ossenbeck, der Vater und Chef-Organisator der Hallen-Stadtmeisterschaften. „Warum auch immer.“ Da der zweite Vorrundentag am 27. Dezember in diesem Jahr die etwas attraktiveren oder zumindest spannenderen Paarungen verspricht, ist die Auslosung vor vier Wochen also genau nach Wunsch verlaufen für den Ausrichter.

Aussicht auf Favoritenstürze

Bedeutet also: Tag eins lockt sowieso, Tag zwei diesmal mit der Aussicht auf enge Ausgänge und Favoritenstürze. Und ab der Zwischenrunde sind die Titelkämpfe dann in puncto Besucherzahlen ohnehin ein Selbstläufer. In den vergangenen Jahren vermeldete Gastgeber 1. FC Gievenbeck immer wieder Rekordzahlen.

Doppelte Bestmarke

Insgesamt 11 376 Zuschauer sahen die Spiele 2009, am Finaltag waren es 3762. Beides waren Bestmarken. „Wir müssen in diesem Jahr abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Wenn das bis Sonntag noch immer so glatt ist auf allen Straßen, werden wir vermutlich Einbußen bei den Besuchern hinnehmen müssen“, so Ossenbeck. „Aber ich verfolge schon aufmerksam den Wetterbericht. Und zum Wochenende soll es ja zumindest etwas wärmer werden.“

Die üblichen Verdächtigen

Zur Favoritenfrage hat der 60-Jährige selbstredend auch eine Meinung: „Ich glaube, dass es drei Mannschaften gibt, die Platz eins unter sich ausmachen. Wir Gievenbecker, der TuS Hiltrup und die U 23 der Preußen.“ Womit exakt die drei Gewinner der vergangenen drei Jahre genannt wären. „Ich hoffe natürlich, dass das aktuelle Ergebnis der MZ-Umfrage in Erfüllung geht“, sagt der Gievenbecker Macher. „Aber die Preußen werden sich bestimmt nicht noch einmal so überrumpeln lassen wie im Vorjahr.“ Und der TuS sei in diesem Jahr nominell sogar noch stärker besetzt als beim Sieg von 2009.

Außenseiter-Tipps

Außenseiter-Tipps hat Ossenbeck auch parat: Westfalia Kinderhaus als Sieger des Pott’s-Cups müsse man auf der Rechnung haben, auch wenn sie gleich auf Preußen treffen. „Für die Sportfreunde wird es diesmal allerdings schwieriger. Matthias Röwekamp scheint ja auszufallen. Er ist einfach die zentrale Figur.“

Quelle: MZ 20.12.2010