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Olympiastadion statt Glasurit-Arena

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Münster - Danilo Jevric hat das große Los gezogen. Zumindest für zwei Tage. Heute Morgen macht er sich auf den Weg nach Berlin. Am Nachmittag hat er eine Verabredung mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und Uwe Seeler, dem Ehrenspielführer der Fußball-Nationalmannschaft - Essen inklusive. Und später besucht er im Olympiastadion das EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Türkei. Alles auf Einladung und Kosten des Deutschen Fußball-Bundes. Der verleiht heute in Berlin zum 14. Mal den Ehrenamtspreis. Einer von 100 Auserwählten aus ganz Deutschland ist der Hiltruper Danilo Jevric. Er wird somit für ein Jahr Mitglied im „Club 100“. Daniela Jevric hat ebenfalls das große Los gezogen. Sie darf ihren Gatten auf der zweitägigen Reise begleiten - auch das bezahlt der DFB.

Danilo Jevric trainiert im vierten Jahr die U-13-Mädchen des TuS Hiltrup. Im Sommer 2007 hat er die Mannschaft übernommen - ohne sein Engagement wäre sie wohl vom Spielbetrieb abgemeldet worden. Leute wie ihn hat der DFB gesucht, als er den Ehrenamtspreis 2010 ausschrieb mit dem Titel: Besondere Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs.


Als ihm Verein jemand auf die Idee kam, Jevric vorzuschlagen, war der davon ausgegangen, „nie wieder von der Sache zu hören.“ Es kam anders: Erst gewann der Hiltruper den Kreisentscheid, dann überzeugte seine Bewerbung auch den westfälischen Verband und nun ist er heute einer von 100 in besonderem Maße ehrenamtlich Tätigen in Berlin. Die Ehrung im noblen Hotel InterContinental nimmt DFB-Chef Theo Zwanziger vor. Im Beisein von Uwe Seeler. Das ist schon eine tolle Sache“, sagte Jevric unlängst voller Vorfreude.

Der bekennende Fan von Borussia Dortmund engagiert sich in Hiltrup über das übliche Maß hinaus und auch neben der grünen Wiese. Jevric hat schon Kinoabende für seine Mädchen organisiert und ein großes gemeinsames Plätzchenbacken. Den Erlös aus dem Verkauf hat die Mannschaft der Aktion „Herzenswünsche“ zukommen lassen. „Für mich ist beim Fußball auch die soziale Komponente von Bedeutung“, sagt der Coach.

Heute wird der Hiltruper für seinen vorbildlichen Einsatz belohnt. Irgendwann ist vielleicht auch mal sein Sohn Philip an der Reihe. Der ist 15 und schon Betreuer der U-13-Mädchen.

VON WILFRIED SPRENGER, MÜNSTER

Quelle: WN Münster für Freitag, 08.10.2010


(ab, 08.10.2010)

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