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...über Menschenführung

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Zu Anfang möchte ich es unzweideutig schreiben: Die folgende Episode ist wahr, sie beschreibt aber nicht das Geschehen anlässlich des Spiels einer unserer Mannschaften.
Niedergeschlagen zwar, aber augenscheinlich nicht deprimiert gingen die Spieler in die Pause. Drei von ihnen, die sich jenseits des Mittelkreises befanden, als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfiff, diskutierten eingehend miteinander. Und ihr Gestikulieren zeigte, dass sie sich verflossene Spielsituationen vergegenwärtigten, dass sie einander Vorstellungen machten, wie sie hätten erfolgreicher agieren können. Dabei wirkten die drei nicht unzufrieden, wie übrigens keiner ihrer Mannschaftskameraden, sondern eher mutig und entschlossen. Chancenlos war die Mannschaft nicht gewesen in der ersten Halbzeit, durchaus hätte sie ein oder zwei Treffer erzielen können. Gewiss, der Gegner war optisch überlegen gewesen und führte wohl auch zu Recht mit 2:0 Toren, aber es gab ja noch eine zweite Halbzeit, in der man dieses Fußballspiel durchaus noch drehen konnte.

Der Trainer jedoch wirkte ungehalten und zornig, war es wohl auch, wie sein nachträgliches Handeln nahe legt. Sechzig Sekunden, einhundertzwanzig, vielleicht sogar einhundertachtzig Sekunden ließ er, eisig schweigend, verstreichen, würdigte seine Spieler keines Blickes, sondern starrte verdrossen auf seine Fußspitzen, die nervös, nein herausfordernd wippten.

Und die Mienen der vom Spielfeld kommenden Fußballer änderten sich sehr rasch. Aus Trotz und Entschlossenheit, das Spiel nicht verloren zu geben, wurde Erbitterung und Wut bei einigen und Verzagtheit und Mutlosigkeit bei anderen.

Und dann brach es eruptiv aus dem Trainer heraus: „Was bildet ihr euch eigentlich ein! Warum fuhren wir hier hin. Ich reiße mir den Arsch auf und ihr trabt hier herum, spielt wie die Minibubis! Das lasse ich mir nicht bieten! Hier spielt keiner, wie wir´s gelernt haben, nicht kontrolliert, sondern jeder so, wie es ihm gerade einfällt!“ So schimpfte er Minuten lang. Und mehrere seiner Spieler wirkten desinteressiert, schauten als sei es ihnen langweilig über das Spielfeld. Und dann blickten sie fast alle empört und tief verletzt, als der Trainer sich dazu verstieg, ihnen unverantwortliche Sauferei und Hurerei vorzuwerfen. „Da muss ich mich“, so der Schlusssatz seiner Tirade, „ja auch nicht mehr anstrengen!“

In der zweiten Halbzeit war nicht mehr viel los mit der Mannschaft. Dann und wann riefen einzelne Spieler ihre Kameraden noch zu Einsatz und Kampf auf, letztlich aber hatte das Team das Spiel verloren gegeben, es unterlag sang- und klanglos. Sechs Tore fing es sich noch ein, zwei mehr als es ihnen der Trainer in seiner Halbzeitstandpauke prophezeit hatte.

Um es noch einmal klar zu stellen: Die beschriebenen Szenen erlebte ich wirklich. Für den genauen Wortlaut des Gesagten verbürge ich mich nicht - schließlich stenographierte ich nicht mit -, dem Sinne nach, äußerte sich der Trainer aber so, wie ich es soeben aufschrieb.

Warum schrieb ich diese Episode nun hier auf?

Nun, lieber Leser, einerseits will ich dich unterhalten. Die Zeit des Wartens vor dem heutigen Landesligaspiel oder in dessen Pause soll dir schließlich nicht zu lang werden. Andererseits soll die Story auf die Fragwürdigkeit einer so genannten Standpauke hinweisen.

Der Trainer wollte gewiss seine Spieler zu besserer Leistung motivieren, doch er bewirkte durch seine Vorwürfe und Unterstellungen genau das Gegenteil. Er motivierte nicht, er demotivierte. Statt ruhig und sachlich zu reden, nörgelte er aufgeregt und emotional. Statt einzelne Spielzüge zu analysieren, kritisierte er pauschal. Statt gute Passagen im Spiel seiner Mannschaft zu loben und sie als Beispiel für die Vermeidung von misslungenen Spielzügen darzustellen, führte er seinen Spielern nur deren Fehler vor. Statt die jungen Akteure an das Vorhaben zu erinnern, ein gutes Fußballspiel spielen zu wollen, stellte er das Vereinsinteresse in den Vordergrund. Statt sich als souveränen Fußballlehrer zu präsentieren, zeigte er sich als persönlich beleidigte Leberwurst.

Das schlimmste aber, was dem Trainer passierte, war die persönliche Beleidigung der Spieler. Nicht, dass er die Wörter „Sauferei“ und „Hurerei“ benutzte, war eine schlimme Beschimpfung der Spieler, sondern das, was er damit ausdrückte: Eigentlich sagte er nämlich, dass die Spieler keinen Gemeinschaftssinn hätten, dass sie nicht an die Kameraden in der Mannschaft dächten, dass sie statt dessen nur ihrem Vergnügen und ihrer Lust lebten. Und genau diesen Eindruck machten mir diese dreizehn jungen Männer nicht.

Und was lehrt uns das nun?

Ich meine, dass wir unsere Emotionen hintenan stellen müssen, wenn wir Menschen gut führen wollen, und dass wir unsere Aktionen überlegt planen sollen, wenn wir Erfolg in der Menschenführung haben wollen, das lehrt uns das Beispiel des beschriebenen Trainers.

Ich weiß, wie schwer das ist; uns stets aufs Neue darum zu mühen, sollten wir dennoch nie nachlassen!

In diesem Sinne grüßt Dich herzlich,


Dein
Epi Bördemann
- Vorsitzender -

Meine nächsten Sprechstunden
im Büro der Fußballabteilung,
“Glasurit-Arena” Hiltrup-Ost:
Montag, 11. Oktober, 17-18 Uhr
Freitag, 15. Oktober, 15.30-16.30 Uhr
Mittwoch, 20. Oktober, 17-18 Uhr,
Donnerstag, 21. Oktober, 17-18 Uhr


(ab, 08.10.2010)
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