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Reisener beendet seine TuS-Ära: "Schularbeiten sind gemacht"
Zwölf Mal wurde Norbert Reisener beim TuS Hiltrup zum Vorsitzenden der mächtigen Fußballabteilung gewählt. Macht 24 Amtsjahre am Stück für einen Ehrenamtlichen, der in der wichtigsten Sparte des Großklubs seit insgesamt 46 Jahren Verantwortung trägt. Damit ist es am Donnerstag vorbei.

Der 63-Jährige stellt sich der Abteilungsversammlung nicht mehr zur Wiederwahl. „Ich gehe in bestem Einvernehmen“, darf er vorab werten.

Ein richtiger Ruheständler wird Reisener selbstredend nicht. Am 6. Mai (Gräftenhof im Mühlenhof am Aasee) stellt er sich auf dem Kreistag der Fußballer erneut zur Wahl und bietet an, als Kreisvorsitzender weiter zu machen. Wie übrigens die gesamt amtierende Riege der Funktionäre in den Ämtern bleiben will.

Keine „panische Angst“ mehr

Den Rückzug aus dem TuS-Amt kann Reisener nach all den Jahren ruhigen Gewissens vollziehen. „Ich hatte früher panische Angst, keinen Nachfolger finden zu können. Wer schultert so ein Amt schon, wenn er voll im Berufsleben steht“, fragte er im Gespräch mit echo-muenster. Jetzt aber ist die Zeit reif für den Wechsel, „denn es gibt die Leute, die anpacken wollen.“

TuS-Insider Hermann „Epi“ Bördemann ist ausgeguckt als Nachfolger – gerade erst ist der Vorsitzende der Bezirksspruchkammer 8 aus dem Schuldienst ausgeschieden. „Ein souveräner Mann“, urteilt Reisener aus Erfahrung. In der erfolgreich fahndenden Findungskommission saß Reisener nicht mehr. „Epi macht alles, was er anpackt, langfristig und sorgfältig.“ Bördemann war 31 Jahre lang (bis 2001) Jugendleiter der Fußballabteilung.

„Wer Abschied nimmt, der weiß, dass er nicht immer allen gerecht geworden ist“, urteilt Reisener und schreibt auf der TuS-Homepage sogar eine Entschuldigung in seinen Abschiedstext. Weil die Zusammenarbeit mit ihm „nicht immer leicht“ gewesen sei, weil man „an Grenzen stößt und oft auch auf Unverständnis.“ Der Träger des Bundesverdienstkreuzes zollt „allen Respekt, die mich so wie ich war und bin ertragen haben.“

Das i-Tüpfelchen

Mit dem im Herbst 2009 realisierten Kunstrasenprojekt, das den TuS Eigenmittel in Höhe von 131.000 Euro kostet, durfte Reisener eine Zäsur machen. Die eineinhalb neuen Felder „sind das i-Tüpfelchen“ seiner letzten Amtsperiode. „Ich denke, dass die Schularbeiten, die wir zu machen hatten, gemacht wurden. Auf der Anlage haben wir jetzt zehn oder 15 Jahre Ruhe.“

Nicht aber im Bemühen, in Münsters Fußball wieder einen adäquaten Rang einzunehmen. „Die Ambition, die Nummer zwei sein zu wollen, haben wir nie aufgegeben“, geht Reisener davon aus, dass die neue Führung zielgerichtet arbeiten wird. Die Erste ist nach dem Abstieg in die Landesliga selbst hier weit hinter den 1. FC Gievenbeck und auch hinter Münster 08 und BSV Roxel zurück gefallen, aus der Nachwuchsabteilung spielen lediglich die B- und C-Junioren sowie (ziemlich aussichtslos) die D-Junioren in der Bezirksliga.

Für immer ein TuSler

Die bessere Verzahnung der wichtigen Teams hat der Fußballausschuss im Blick - sie wird eine Aufgabe sein, der sich Thomas Fuchtmann als künftiger Chefcoach zu widmen hat. Reisener wird dann und wann als Zuschauer „auch bei der A- oder E-Jugend auftauchen“, denn der Klub an sich wird ihn nie kalt lassen. „Ich bin ein TuSler und bleibe das auch. Mit Herzblut!“

Thomas Austermann

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 01. Februar 2010

(ab, 24.02.2010)
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