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„MV“ ist bockig und mault“
Der Ex-DFB-Chef ist verärgert / Aus Verdruß bis 2009 in der UEFA-Exekutive?
Ein Bericht aus der münsterischen Wochenzeitung Hallo (sid)
Ex-DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ist offenbar verärgert darüber, daß ihm nach seinem Abschied auf dem außerordentlichen Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am vergangenen Freitag nicht die Ehrenpräsidentschaft angetragen wurde. Der 73- Jährige soll nach Sport-Bild-Informationen sogar im kleinen Kreis erklärt haben, er wolle aus Verdruß seinen Platz im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union(UEFA) nicht vor Ende seiner Amtszeit in 2009 für den neuen alleinigen DFB-Präsidenten, Dr. Theo Zwanziger räumen.
„Die Satzung sieht für einen Präsidenten die Ehrenpräsidentschaft vor. Entweder man befindet meine Leistungen für den deutschen Fußball als ehrungswürdig oder eben nicht“, sagte Mayer-Vorfelder. Der DFB hatte verlauten lassen, man wolle die Lebensleistung von Mayer-Vorfelder auf dem ordentlichen Bundestag des DFB im Herbst 2007 in Mainz mit einer entsprechenden Ehrung würdigen. Zwanziger reagierte überrascht: „Mir gegenüber hat MV nie eine Verbindung zwischen der Ehrenpräsidentschaft und dem UEFA-Exko hergestellt. Das wäre auch abwegig. Wir werden den Ehrenpräsidenten sicherlich nicht meistbietend versteigern, um eine Verkürzung seiner Wahlzeit bei der UEFA zu erreichen.“ Er sehe momentan keinen Handlungsbedarf. „MV“ - Vorgänger Egidius Braun gehöre bereits als Ehrenpräsident mit Sitz und Stimme dem DFB-Präsidium an.
„Eine weitere, gleichzeitige Ehrenpräsidentschaft mit Sitz und Stimme hält unser Präsidium für nicht angebracht“, betonte Zwanziger. Der 61- Jährige wies zudem darauf hin, „daß es beim DFB immer so gewesen ist, daß der aktuelle Präsident den DFB in den internationalen Gremien vertreten hat. Aber MV sieht viele Dinge mehr aus seiner eigenen Sicht als aus der unseres Verbandes“.
WM-OK-Chef Franz Beckenbauer, der Mayer-Vorfelder 2007 im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA nachfolgen möchte, unterstützt Zwanziger. „Durch sein Ausscheiden aus dem Präsidium ist Mayer-Vorfelder, was den DFB angeht, nicht mehr auf dem allerneuesten Stand“, sagte der „Kaiser“, der mit Zwanziger mehrere Jahre vertrauensvoll im WM-Organisations-Komitee zusammengearbeitet hatte. (Ende).

(kr, 26.10.2006)

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